Sunday, June 03, 2007

Welcome to Jordan! Part 1


Montag 21. Mai: Das mehrköpfige Transponder48-Team beginnt die lange und aufregende Reise ins Haschemitische Königreich Jordanien. Nach langer und intensiver Planung entschied man sich für ein Ausreisetermin um die Shavuotferien für den Ausflug in das weit entfernte Nachbarland zu nutzen. Nach intensiver Diskussion entschieden wir uns, den Nachbus von Jerusalem nach Eilat zu nehmen. Da wir uns erhofften etwas Schlaf auf der Busfahrt zu bekommen und die Kosten einer Übernachtung in Eilat zu sparen. Jedoch sollte man wissen, dass es in israelischen Bussen nicht möglich ist zu schlafen. Rücksichtnahme und Geräuschlosigkeit sind Tugenden die in Israel nicht weit verbreitet sind. Dank der neuesten Errungenschaft der Handy-branche kann nun der ganze Bus in den Genuß der verschiedener Klingeltöne, von Pip-Pip bis HaTiqva, kommen. Dazu ein paar angetrunkene SoldatInnen auf Heimaturlaub und fertig ist eine nachtfüllende Geräuschkulisse. Völlig übermüdet kommen wir um 4.30 morgens in Eilat an. Dort kann man am Strand leider auch nicht schlafen. Hier wird ab Sechs Uhr mit dem Flugverkehr begonnen. Vierzig-Fünfzig Meter über einem donnern dann die Flugzeuge auf die Landebahn, die mitten in der Stadt liegt. Tranceiver, Taucher auf Entzug, musst die Gelegenheit wahrnehmen in Eilat zu sein und überraschte Transponder mit einem unvergesslichen Unterwassererlebnis. Nach dem Motto, Tauchen kann jeder, wurde Transponder vom Tauchlehrer ins Wasser geworfen und durfte dann Vierzig Minuten in Acht Meter Tiefe die Meereswelt erkunden, was in den Ersten Minuten nicht einfach fiel. Wenn man sich an den Druck auf den Ohren gewöhnt, eröffnet sich einem eine neue Welt.
Wieder auf dem Trockenen ging es gleich weiter an die Jordanische Grenze. Noch voll mit den wunderbar kühlen Eindrücken der fantastischen Meereswelt des Roten Meeres, der Name ist fehlleitend, auch im Roten Meer ist Tauchen ein sehr kapitalintensiver Sport, ging es weiter. Am Grenzübergang Yitzrak Rabin trifft man gleich die ersten Heimatsprachler und Backpacker aller Länder. Darunter auch viele Israelis, was einen verwundert, denn es scheint, als würden nur wenige Israelis nach Jordanien reisen. FreundInnen die wir auf unsere Reise angesprochen haben, erwiderten meist mit Kopfschütteln.
Das Passieren der Grenze ist problemlos. Die Ausreise kostet 65 NIS pro Person. Auf Jordanischer Seite wollten wir eigentlich nach Aquaba weiterreisen. Die lokalen Taxifahrer waren aber nicht so sehr daran interessiert uns dort hin zu fahren (wohl auch, weil die Fahrt dort hin ihnen kaum Geld einbringt.) Die Fahrer rieten uns sehr davon ab, dort hin zu reisen, weil Aquaba ja eh wie Eilat sei und so wie so nicht interessant. Nach einigem hin und her entschieden wir uns dafür dem Druck nachzugeben und uns ins Wadi Rum fahren zu lassen.(25 JD=25 Euro, ca. 1 Stunde)
Unser Taxifahrer war freundlich genug, uns gleich an den nächsten Guide dort zu verweisen, bzw. er hat uns direkt in sein Wohnzimmer gefahren. Dort sahen wir uns einer Verhandlung ausgesetzt. Zahlen wurden uns um den Kopf geschmissen und wir waren etwas überfordert, hatten aber nicht viel zu erwidern und nahmen schließlich das Angebot an eine Jeep-Tour mit Übernachtung im Beduinenlager, inklusive Frühstück und Abendbrot im Beduinenzelt, an. Für jeweils 50 JD. Es wird 15 JD billiger, wenn man im Voraus reserviert.


Uns wurden zwei Guides zugewiesen und ein Italienischer Backpacker. Keiner davon sprach fließend Englisch. Guide heißt Fahrer, ohne Führerschein versteht sich. Die Fahrt im Ungefederten Jeep, erwies sich als rasant und durchrüttelnd. Mehr als einmal mussten wir den Fahrer zur Mäßigung auffordern. Erst nachdem die Rucksäcke vom Dach geflogen sind und wir uns unsere Köpfe am Dach gestoßen haben, ist er dann auch langsamer gefahren. Die unglaublich schöne Natur, inzwischen glauben wir den Reiseberichten, entschädigte dafür. Nach etwas Verhandlung, haben sich die Fahrer darauf eingelassen doch 4 Stunden durch die Gegend zu fahren. Man muss sich nur trauen was zu sagen, dann bekommt man auch, wofür man gezahlt hat. Zu der Fahrt gibt es nicht viel zu sagen, schaut euch die Fotos an!(Oder fahrt selbst an diese einmalige Stätte!)
Abends dann im Camp. Bei unserer Ankunft gab es erst einmal einen lauten Streit unter den Beduinen. Jemand hatte wohl zu laut getrommelt!
Zusammen mit einer Gruppe Holländer und zwei Juden aus Toronto haben wir dann im Beduinen Zelt gegessen. Das Abendbrot war wirklich sehr gut. Eine interessantesten Erfahrung im Beduinen Lager ist der Clash zwischen traditionellen Beduinenkultur (süßer Tee, Gesang und Trommelspiel und traditioneller Kleidung) und modernen Handys. In der Mitte des Camps war ein Metallstab in die Erde eingefasst, sah aus wie etwas rituelles, war aber nur eine Antenne, die die Beduine mit einer Hand anfassen, damit sie mit ihren Handys Empfang haben, dort in der Wüste. Unter Kamelhaardecken legen wir uns nach einem anstrengenden Tag schlafen.
Am nächsten Morgen, nach einem ganz besonderen Frühstück, Trockenzwieback und Labane, gab es eine besondere Überraschung. Die Kandischen Juden wollten eigentlich auf Kamelen zurück reiten. Eines der Kamele hatte andere Pläne und war in der Nacht unauffindbar verschwunden. So sind sie dann mit uns zurückgefahren im Jeep. Unser Plan war es mit einem öffentlichen Verkehrsystem, nennen wir es mal Bus weiter zu fahren. Fragt man einen Beduinen, so gibt es keinen Bus, aber er hat einen Cousin, der einen für wenig Geld nach Petra fahren kann. Wir haben uns nicht beirren lassen und vertrauten Lonely Planet. Wir haben also etwa 20 Minuten auf den Bus gewartet. Da kam ein Beduine in einem Jeep vorbei und meinte, er kann uns für 1 JD bis an die Hauptstraße mitnehmen, dort führen mehrere Busse. Wir haben das Angebot dann angenommen. Interessant bei dieser kurzen Fahrt (der Bus nach Petra kam uns entgegen und wir sind dann umgestiegen) war, dass unser Fahrer keine Hehl daraus machte, dass er regelmäßig nach Saudi Arabien fährt, mit einer Ladung Hashish im Gepäck. Es sah auch die Möglichkeit uns nach Saudi Arabien zu bringen. Er kennt da so Wege! (Es ist ziemlich unmöglich Touristenvisa nach Saudi Arabien zu bekommen.)
Die Busfahrt war billiger (3 JD pro Person, 2 Stunden), auch wenn sie 1 JD für jedes große Gepäckstück haben wollten. Dafür gab es aber eine besonderen Service, der Bus fährt einen direkt zum Wunschhostel. Also schnell ein Hostel im Lonely Planet (dein wahrer Freund und Helfer!) gesucht und schon wurde man vom Bus mit einem Jeep zum Hostel gebracht.



Im nächsten Bericht könnt ihr nachlesen, was Transponder und Transceiver in Petra und Amman wiederfährt, von Eseln und Kamelen! Also dann, bis die Tage.

4 Comments:

Anonymous Anonymous said...

wow, tauchen warst du....das hier hab ich in irland gemacht, wohl weniger spektakulär
http://www.fotolog.com/kamea

jessi ist gerad zu hause und sucht ihren reisepass...macht euch ne schöne zeit beim besuch und dann komm heile wieder!

liebste grüße

4:56 AM  
Anonymous Anonymous said...

Jetzt hallo, Respekt erstmal vor deiner Jordanientour! Ich bin noch ein blutiger Anfänger was solche Touren angeht weshalb ich erst nach Thailand wollte (das ist ja besser durch Rucksacktouristen erschlossen), andererseits finde ich Jordanien und Syrien wahnsinnig interessant, deshalb meine Frage, würdest du mir empfehlen einfach nach Jordanien zu fliegen und alles auf eigene Faust zu machen oder empfiehlst du mir eine durch Reiseunternehmen organisierte Tour zu machen? Bei den organisierten Touren finde ich schlecht (nach meiner Erfahrung in Namibia/Botswana/Zimbabwe) dass sie einfach zu hektisch alle Sehenswürdigkeiten abklappern und dafür sehr teuer sind. Bei deiner Empfehlung darst du berücksichtigen dass ich absolut keinen Luxus (bzgl. Essen, Übernachtungsmöglichkeit etc.) angeht brauche, hauptsache man verdurstet/verhungert nicht und hat irgendnen Schlafplatz. Würde z. B. auch gerne zu Petra, ins Wadi etc. aber wie läuft das dort mit übernachten? Oder kann man das dann auch einfach vor Ort bzw. in der Nähe mit ortsansässigen Anbietern machen? Dass das Geld kostet ist ja klar und auch kein Problem und der Preis auch relativ egal!
Vielen Dank für deine Hilfe im Voraus! Kenne leider sonst niemanden der das gemacht hat sonst würd ich dich nicht belästigen!

11:45 AM  
Anonymous Anonymous said...

anonymos oben bin ich: beniromeo@gmx.de

11:45 AM  
Anonymous Rita said...

Durch einen anderen Reisebericht hab ich ja schon gemerkt, dass Jordanien ein sehr interessantes Land zu sein scheint, ganz anders, als ich bisher dachte. Hab dann natürlich gleich nach mehr Reiseberichten gesucht, das macht nämlich süchtig.

Die Fahrer ohne Führerschein würden mir schon ein wenig Angst machen. Aber anscheinend seid ihr ja doch wieder gut heimgekommen!
LG

8:59 PM  

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