Friday, September 15, 2006

Yeah ich bin in Jerusalem!!!


Also ich versuch euch mal einen kleinen Einblick darüber zu verschaffen wie es mir hier so geht und was ich in den letzten Tagen in Jerusalem so gemacht hab.

Wir (alle Freiwilligen) sind, mit etwas Verspätung, kurz nach 2:00 Uhr in der Nacht vom Montag auf Dienstag in Tel-Aviv gelandet. Von dort ging es dann per gemieteten Bus nach Jerusalem in Haus Pax, der Begegnungsstätte von ASF wo wir dann um 4:00 Uhr ins Bett kamen.
Am nächsten Tag ging unser 3 wöchiges“Einreiseseminar“ super früh los.
Nach 4h Einführung ins Programm und Vorstellungsrunde hatten wir anschließend die ersten 4h Ulpan (hebräisch Unterricht) . Danach ging es mit dem Bus in die „Erlöserkirche“. Dort fand ein Empfang der deutschen Communitie statt. Was total strange war denn wir waren noch nicht mal 24h in Israel hatten noch nix von Jerusalem gesehen, sind alle bei unserer ersten Busfahrt eingeschlafen und hatten dort mit einer Mischung von deutschen! !Freaks zu tun die ihres gleichen sucht: Von total durch geknallten Christen, über andere Freiwilligengruppen ( zB. die sog. Brückenbauer Tipp googeln und Spass haben!!) und sehr Interessanten Typen die hier in Stiftungen arbeiten oder als KorrespondentInnen tätig sind.

Alles in allem war es ganz lustig ich war nach 2 Gläsern Wein sehr angetrunken so das ich doch noch meinen Spaß hatte, schön war dann auch der Nachtspaziergang zurück von der Altstadt ins Haus Pax.


Am nächsten Morgen ging es dann sehr früh nach Yad Vashem wo wir einen Seminar Tag hatten. Ich war sehr beeindruckt von der Gedenkstätte und werde bestimmt noch öfters dort hin gehen.
Besonders die Architektur und die neue Ausstellung waren einfach gut gemacht und mensch hatte das Gefühl das dieses Gelände nicht ein Konzept von Leuten ist die sich von außen mit der Shoa beschäftigen sondern eine Einrichtung die in einen großen Teil von Überlebenden mit gestaltet wurde.

Den Nachmittag (3h) haben wir dann damit verbracht Orange Handystors zu belagern um eine Simkarte zu erstehen.

Abends hatten wir dann ein ziemlich bewegenes Zeitzeuginnengespräch mit Ester Golan.
Diese berichtete darüber wie ihre Familie, die Zionisten waren, versuchte nach der Machtergreifung Hitlers Deutschland in Richtung Palästina zu verlassen. Dies scheiterte daran das ihr Vater zu alt war. Ester und Ihre Geschwister fanden einen Weg Deutschland zu verlassen: Ihr Bruder war alt genug um mit der Jugend Aliya nach Palästina auszureisen und Ester und ihre Schwerster wurden durch die Kindertransporte nach England gerettet.
Ihre Eltern jedoch fanden keinen Weg aus Deutschland und wurden von den Nazis umgebracht.
Sie hatt ein Buch heraus gebracht „Auf Wiedersehen in unserem Land“ .


Gestern hatten wir auch ein sehr volles Programm.
Morgens trafen wir den Deutschen Journalisten Ulrich Sahm der aus Israel u.a. für NTV berichtet, was ich echt super interessant fand. Er berichtete über die politische Landschaft in Israel gerade in und nach der Zeit des Libanon Krieges und über die Rolle der europäischen Medien in Israel.

Kurz danach kam die Psychologin Yohanna Gottfeld zu uns die bei Amcha (Organistion für Shoaüberlebende) arbeitet. Diese berichtete über ihre Arbeit mit der 2. Generation von Überlebenden und darüber wie das Trauma der Shoa auch heute noch das Leben der israelischen Gesellschaft prägt.


Am Abend sind wir in Jerusalemer Neustadt gefahren um das Nachtleben zu erkunden.
Ich konnte mir echt alles vorstellen nur nicht das was ich dort gesehen hab.
Überall waren junge Menschen die zu schlechten Techno-tanzten und sich betranken.
Was aber am eindrücklichsten war waren die betrunkenen Orthodoxen Juden auf der Straße, das hab ich echt nicht erwartet.
Wir sind dann noch in einen Club für Schwule und Lesben gegangen (den einzigen in Jerusalem), da unser Teamer dort einige Freunde hat. Der Club wurde versucht, vor einen Jahr, durch einen Anschlag nieder zu brennen
Dort war dann aber auch nicht mehr viel los und es ging dann zu Fuß nach Haus, was echt schön war wobei ich mich langsam frag wann ich Jerusalem mal am Tag seh.


Heute hatten wir wieder 5h Ulpan und am Nachmittag geht jedeR von uns für eine Nacht, also über den Shabbat in eine Familie.
Ich hab ein ganz großes Los gezogen und werde die 2 Tagen bei meinem neuen Chef und seiner Familie verbringen. Dementsprechend ist gerade auch meine Anspannung.


Ok, ich komm gerade noch nicht zum reflektieren und saug alles soweit möglich einfach nur auf, deshalb ist der Bericht auch so geschrieben ich hoffe ihr bekommt trotzdem ein kleinen Einblick.
Was ich sagen kann ist, dass ich mich jetzt schon sehr wohl hier fühlen und einfach überwältig von den Dingen bin die gerade auf mich einströmen. Manchmal ist das auch sehr anstrengend und ich wünsch mir einfach mal ne Stunde Ruhe aber die gib s grad einfach nicht und irgendwie geht es auch.
So drückt mir die Daumen dass das Wochenende bei meinem zukünftigen Chef gut wird!
Alles Liebe

3 Comments:

Anonymous Anonymous said...

yo... hört sich doch super an. und bei deinem chefchen wirds bestimmt auch ganz relaxt. bist doch nen sympathischen jung aus sachse, ne?! stell mal mehr fotos rein, gibt vielleicht 'nen besseren eindruck. ansonsten in berlin alles beim alten - alle wohlauf. soll dich schön grüßen. verlink mich mal: schmondt.de.vu

schmatzer vom schmelz.

11:41 AM  
Blogger transponder said...

selber yo.....
hier, ich hab mal auf deinen Rat gehört und viel Zeit investiert um ein paar Bilder rein zustellen.
verlinkt hab ich dich auch schon...
schön das es dir gut geht und grüß mal alle zurück von mir!
is dein rad wieder aufgetaucht??

10:45 AM  
Anonymous Anonymous said...

hui ist das ein dickes programm. klingt aber alles super interessant und ist den stress gerade bestimmt mehr als wert. Yad Vashem muss ich auch unbedingt schaffen zu besichtigen. ich war am wochenende in der gedenkstätte bergen belsen und es war schon gut aber auch teilweise strange. an einer gedenkstelle lag beispielsweise ein kranz von nem bistum wo drauf stand "in gedenken der opfer und der täter". das war total absurd ... naja und dann mussten wir uns die führung auch noch mit bundis zusammen reinziehen, die auch noch in uniform aufgelaufen sind.
naja egal. war trotzdem ne interessante erfahrung.

alles liebe
s.

9:22 AM  

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