Monday, October 30, 2006

…und ab ist die Vorhaut

nee, nee nicht meine.

Am Freitag war ich zur einer ,Beschneidungsfeier, Brit Mila (auch: Berit Mila, Mila; hebräisch Berith: Bund, Mila: Beschneidung)eingeladen.




Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht was mich erwartet als ich Freitagfrüh dort hin ging. Ich bekam am Donnerstagabend einen Anruf von einer Mitarbeiterin der Schule in der ich arbeite. Da Sie sehr schlecht englisch spricht kam ich nicht ganz dahinter was Sie denn von mir wollte. Ich verstand nur, dass Sie mich zu einer „Party“ am nächsten Tag in einem Hotel einladen möchte und das alles mit der Schule geklärt ist. Ich dachte mir arbeitsfrei und umsonst essen ist ja ganz nett, also hin da.
Umso mehr war ich dann vom Anlass der „Party“ überrascht!
Nachdem der erste Schreck überstanden war und ich Erklärungen zur Zeremonie eingeholt hatte, war ich recht froh über die Einladung.

Die ganze Sache war dann recht unspektakulär:




Der acht Tage alte Junge wurde auf den Stuhl des "Elias" gelegt. Nach der Tradition ist der Prophet Elias wegen seines Eifers für den "Bund des Herrn" bei jeder Beschneidung als unsichtbarer Ehrengast anwesend. Die Beschneidung wird durch einen religiösen und medizinischen geschulten "Beschneider", dem sogenannten Mohel, durchgeführt. Der Pate hält den Säugling während der Beschneidung auf dem Schoß, und nach der Beschneidung wird zum erstenmal der hebräische Name und der Name in der Landessprache des Kindes laut verkündet. Anschließend folgt die Pflichtmahlzeit, ein Festmahl, bei dem der Neugeborene beschenkt und gesegnet wird, mit dem Spruch: "Er wachse heran zur Tora, zur Chuppa und zu guten Werken". Auf Tora-Wimpeln erscheint dieser Spruch gestickt oder gemalt.

Was mich etwas irritiert hat war, das bei und nach der Beschneidung alle sich so dermaßen die Bäuche vollgestopft haben und so nebenbei mal kurz dem Jungen die Vorhaut entfernt wurde. Sehr appetitlich sah das ganz ja nun wirklich nicht aus.
Etwas beruhigt hat es mich dass der Junge einigen Wein zur Beruhigung eingeflößt bekam und es ihm auch ganz gut zu schmecken schien. So dass er nicht lange geschrieen hat.

Für alle die jetzt noch mehr Wissen wollen hab ich noch diese Geschichte gefunden:

Warum die Juden beschnitten werden...
Graf Kazimir Badeni, österreichischer Ministerpräsident, Statthalter von Galizien und Herr auf Radzichow, pflegte gerne zu jüdeln und hatte eine besondere Vorliebe, sich mit seinen jüdischen Pächtern und Maklern in ihrer Sprache zu unterhalten; oft und oft pflegte er mit ihnen Scherze zu treiben, sie zu necken und mit Fragen in religiösen Dingen zu bedrängen. Siegte er, hatte er Freude; unterlag er, vergnügte er sich umsomehr, weil "seine Juden" so gescheit waren.
Einst wurde einem Pächter ein Knäblein geboren. Er kam zum Grafen, um ihn zum Beschneidungsfest einzuladen. Badeni hatte wieder Gelegenheit zu einer Hänselei.
"Eine feine Religion, die jüdische!" sagte der Graf. "Sie trug euch auf, das neugeborene Knäblein zu beschneiden, ihm ein Organ zu verstümmeln. Ist es nicht dumm und böse, ein wehrloses Geschöpf in seinen frühesten Tagen zu verunstalten? Leben nicht Hunderte Millionen Menschen, ohne daß sie beschnitten wären?"
"Exzellenz!", rief der diesmal gut gelaunte Jude, "erlauben Sie mir, eine Geschichte zu erzählen?"
Das wollte doch Badeni. "Erzähle!" rief er.
Und der Jude erzählte.
"Im Garten des Kaisers in Wien war der Hofgärtner im Frühjahr, wie gewöhnlich, mit der Reinigung der Bäume und Pflanzen beschäftigt. Ein Bauer fuhr vorbei und sah verwundert, wie ein Mann Baum für Baum, Pflanze für Pflanze beschnitt. Er warf dem Gärtner einen verachtenden Blick zu und rief: "Dummer, böser Mann, warum verdirbst du die schönen Bäume? Begreifst du nicht, dass du sie durch das Abhauen der unteren Zweige ihrer Früchte beraubst?"
"Ich will es dir sagen", erwiderte der Gärtner, "wenn man eine Pflanze unten beschneidet und reinigt, dann wächst sie oben umso herrlicher. Ob das aber ein dummer Bauer verstehen wird!" "0h!, rief der einfältige Mann, "auch ich habe in meinem Garten viele Bäume. Nie kam ein Schneidemesser über sie und dennoch gedeihen sie und bringen Jahr für Jahr ihre Früchte."
In leichtem Plauderton antwortete der Gärtner, seine Arbeit nicht unterbrechend: "Deine Bäume bedürfen keiner Reinigung, aber die des Kaisers doch...".
"Schon genug, schon genug", rief Badeni und brach in helles Gelächter aus. Am folgenden Tag erzählte er seinen Freunden die "Geschichte" seines Juden; sie zog von Schloss zu Schloss.

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