Sunday, June 24, 2007

GAY PRIDE-JERUSALEM


"When we march in Tel Aviv it's like a big party. We have music, we have fun. We are glad to be here but it isn't fun… we're looking over our shoulders all the time, wondering if it will become violent," said David Etkes, a Tel Aviv University student participating in the event. "We came here because we wanted to show Jerusalem that they can't scare the gay community. Jerusalem must learn to accept us, too."



Am letzten Donnerstag war es wieder soweit, die israelische Gay-Community, allen voran das Openhouse in Jerusalem, machten sich auf auch in der Heiligen Stadt ein Zeichen gegen (religiöse) Homophobie zu setzen. Nachdem es in den letzten Wochen schon in Tel-Aviv und Haifa feucht fröhliche Demonstrationen gab, war nun Jerusalem angesagt.
Jedoch ist die Situation hier nicht so einfach…



Im letzten Jahr wurde der Marsch aufgrund homophober Riots in das Sportstadium der Hebräischen Universität verbannt, ein Jahr zuvor hatte ein ultraorthodoxer Jude drei Teilnehmer mit einem Messer niedergestochen. Und Auch in diesem Jahr hatten wieder religiöse Gruppen (Juden, Muslime, Christen) in seltener Eintracht die Demonstration bis zuletzt zu verhindern versucht. Jedoch nicht ganz so vehement, was die Gewalt auf den Straßen betrifft, wie im letzten Jahr.
Schon am Mittwochabend waren an allen Ecken der Innenstadt PolizistInnen zu sehen, 8000 waren es dann am Donnerstag in der ganzen Stadt. Die Route, wenn mensch bei 500 Metern überhaupt davon reden kann, war hermetisch abgesperrt so dass es sogar für TeilnehmerInnen schwer war zum Auftaktort zu gelangen. Dort versammelten sich 2000 DemonstantInnen, laut Presse hatten die VeranstalterInnen mit 5000 gerechnet, scharf bewacht in einen von Absperrgittern umsäumten Platz vor dem King David Hotel. PassantInnen hatten fast keine Möglichkeit an den Ort zu gelangen (auch die Buslinien waren mehrere Stunden gesperrt). Trotz alldem war die Stimmung ausgelassen und die OrganisatorInnen feierten es als Erfolg mitten in der Jerusalemer Innenstadt demonstrieren zu können auch wenn es nur 500 Meter sind.
Am Rand der Demonstration zeigten ultra orthodoxe Jude Banner gegen die Parade (siehe Foto) und junge Siedlerinnen schafften es auch relativ nah an die Parade vorzudringen und ihren Parolen freien lauf zu lassen…



"These people belong in a zoo, not in the holy city of Jerusalem. Let them go anywhere else. Why do they have to be here?" Dora, a 16-year-old who said that she was from the former Gush Katif settlement bloc in Gaza, said that she saw the parade as a "defilement" of Jerusalem. Jerusalem Post

Ansonsten bliebt es aber dank der enormen Polizeipräsens ruhig. In der Innenstadt soll es laut Jerusalem Post 24 Festnahmen gegeben haben
Die Spektakulärste Festnahme ist diese :

In the most serious incident, police arrested a 32-year-old haredi resident of the city's Mea She'arim neighborhood who was found carrying a homemade explosive device, police said. The suspect, who was taken into custody on Jaffa Road just hours before the parade was to begin, told police he planned to set the bomb off in some bushes to scare people away from attending the march, Jerusalem Police spokesman Shmuel Ben-Ruby said.



Alles in allem ein recht erfolgreicher Tag für die Gay-Community, wenn auch mit vielen Wermutstropfen…
So war nicht nur die Route außerordentlich kurz auch wurde die Abschlusskundgebung auf Grund eines Streiks der Feuerwehr (diese sollte die Veranstaltung absichern)verboten.

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Sunday, June 03, 2007

Welcome to Jordan! Part 1


Montag 21. Mai: Das mehrköpfige Transponder48-Team beginnt die lange und aufregende Reise ins Haschemitische Königreich Jordanien. Nach langer und intensiver Planung entschied man sich für ein Ausreisetermin um die Shavuotferien für den Ausflug in das weit entfernte Nachbarland zu nutzen. Nach intensiver Diskussion entschieden wir uns, den Nachbus von Jerusalem nach Eilat zu nehmen. Da wir uns erhofften etwas Schlaf auf der Busfahrt zu bekommen und die Kosten einer Übernachtung in Eilat zu sparen. Jedoch sollte man wissen, dass es in israelischen Bussen nicht möglich ist zu schlafen. Rücksichtnahme und Geräuschlosigkeit sind Tugenden die in Israel nicht weit verbreitet sind. Dank der neuesten Errungenschaft der Handy-branche kann nun der ganze Bus in den Genuß der verschiedener Klingeltöne, von Pip-Pip bis HaTiqva, kommen. Dazu ein paar angetrunkene SoldatInnen auf Heimaturlaub und fertig ist eine nachtfüllende Geräuschkulisse. Völlig übermüdet kommen wir um 4.30 morgens in Eilat an. Dort kann man am Strand leider auch nicht schlafen. Hier wird ab Sechs Uhr mit dem Flugverkehr begonnen. Vierzig-Fünfzig Meter über einem donnern dann die Flugzeuge auf die Landebahn, die mitten in der Stadt liegt. Tranceiver, Taucher auf Entzug, musst die Gelegenheit wahrnehmen in Eilat zu sein und überraschte Transponder mit einem unvergesslichen Unterwassererlebnis. Nach dem Motto, Tauchen kann jeder, wurde Transponder vom Tauchlehrer ins Wasser geworfen und durfte dann Vierzig Minuten in Acht Meter Tiefe die Meereswelt erkunden, was in den Ersten Minuten nicht einfach fiel. Wenn man sich an den Druck auf den Ohren gewöhnt, eröffnet sich einem eine neue Welt.
Wieder auf dem Trockenen ging es gleich weiter an die Jordanische Grenze. Noch voll mit den wunderbar kühlen Eindrücken der fantastischen Meereswelt des Roten Meeres, der Name ist fehlleitend, auch im Roten Meer ist Tauchen ein sehr kapitalintensiver Sport, ging es weiter. Am Grenzübergang Yitzrak Rabin trifft man gleich die ersten Heimatsprachler und Backpacker aller Länder. Darunter auch viele Israelis, was einen verwundert, denn es scheint, als würden nur wenige Israelis nach Jordanien reisen. FreundInnen die wir auf unsere Reise angesprochen haben, erwiderten meist mit Kopfschütteln.
Das Passieren der Grenze ist problemlos. Die Ausreise kostet 65 NIS pro Person. Auf Jordanischer Seite wollten wir eigentlich nach Aquaba weiterreisen. Die lokalen Taxifahrer waren aber nicht so sehr daran interessiert uns dort hin zu fahren (wohl auch, weil die Fahrt dort hin ihnen kaum Geld einbringt.) Die Fahrer rieten uns sehr davon ab, dort hin zu reisen, weil Aquaba ja eh wie Eilat sei und so wie so nicht interessant. Nach einigem hin und her entschieden wir uns dafür dem Druck nachzugeben und uns ins Wadi Rum fahren zu lassen.(25 JD=25 Euro, ca. 1 Stunde)
Unser Taxifahrer war freundlich genug, uns gleich an den nächsten Guide dort zu verweisen, bzw. er hat uns direkt in sein Wohnzimmer gefahren. Dort sahen wir uns einer Verhandlung ausgesetzt. Zahlen wurden uns um den Kopf geschmissen und wir waren etwas überfordert, hatten aber nicht viel zu erwidern und nahmen schließlich das Angebot an eine Jeep-Tour mit Übernachtung im Beduinenlager, inklusive Frühstück und Abendbrot im Beduinenzelt, an. Für jeweils 50 JD. Es wird 15 JD billiger, wenn man im Voraus reserviert.


Uns wurden zwei Guides zugewiesen und ein Italienischer Backpacker. Keiner davon sprach fließend Englisch. Guide heißt Fahrer, ohne Führerschein versteht sich. Die Fahrt im Ungefederten Jeep, erwies sich als rasant und durchrüttelnd. Mehr als einmal mussten wir den Fahrer zur Mäßigung auffordern. Erst nachdem die Rucksäcke vom Dach geflogen sind und wir uns unsere Köpfe am Dach gestoßen haben, ist er dann auch langsamer gefahren. Die unglaublich schöne Natur, inzwischen glauben wir den Reiseberichten, entschädigte dafür. Nach etwas Verhandlung, haben sich die Fahrer darauf eingelassen doch 4 Stunden durch die Gegend zu fahren. Man muss sich nur trauen was zu sagen, dann bekommt man auch, wofür man gezahlt hat. Zu der Fahrt gibt es nicht viel zu sagen, schaut euch die Fotos an!(Oder fahrt selbst an diese einmalige Stätte!)
Abends dann im Camp. Bei unserer Ankunft gab es erst einmal einen lauten Streit unter den Beduinen. Jemand hatte wohl zu laut getrommelt!
Zusammen mit einer Gruppe Holländer und zwei Juden aus Toronto haben wir dann im Beduinen Zelt gegessen. Das Abendbrot war wirklich sehr gut. Eine interessantesten Erfahrung im Beduinen Lager ist der Clash zwischen traditionellen Beduinenkultur (süßer Tee, Gesang und Trommelspiel und traditioneller Kleidung) und modernen Handys. In der Mitte des Camps war ein Metallstab in die Erde eingefasst, sah aus wie etwas rituelles, war aber nur eine Antenne, die die Beduine mit einer Hand anfassen, damit sie mit ihren Handys Empfang haben, dort in der Wüste. Unter Kamelhaardecken legen wir uns nach einem anstrengenden Tag schlafen.
Am nächsten Morgen, nach einem ganz besonderen Frühstück, Trockenzwieback und Labane, gab es eine besondere Überraschung. Die Kandischen Juden wollten eigentlich auf Kamelen zurück reiten. Eines der Kamele hatte andere Pläne und war in der Nacht unauffindbar verschwunden. So sind sie dann mit uns zurückgefahren im Jeep. Unser Plan war es mit einem öffentlichen Verkehrsystem, nennen wir es mal Bus weiter zu fahren. Fragt man einen Beduinen, so gibt es keinen Bus, aber er hat einen Cousin, der einen für wenig Geld nach Petra fahren kann. Wir haben uns nicht beirren lassen und vertrauten Lonely Planet. Wir haben also etwa 20 Minuten auf den Bus gewartet. Da kam ein Beduine in einem Jeep vorbei und meinte, er kann uns für 1 JD bis an die Hauptstraße mitnehmen, dort führen mehrere Busse. Wir haben das Angebot dann angenommen. Interessant bei dieser kurzen Fahrt (der Bus nach Petra kam uns entgegen und wir sind dann umgestiegen) war, dass unser Fahrer keine Hehl daraus machte, dass er regelmäßig nach Saudi Arabien fährt, mit einer Ladung Hashish im Gepäck. Es sah auch die Möglichkeit uns nach Saudi Arabien zu bringen. Er kennt da so Wege! (Es ist ziemlich unmöglich Touristenvisa nach Saudi Arabien zu bekommen.)
Die Busfahrt war billiger (3 JD pro Person, 2 Stunden), auch wenn sie 1 JD für jedes große Gepäckstück haben wollten. Dafür gab es aber eine besonderen Service, der Bus fährt einen direkt zum Wunschhostel. Also schnell ein Hostel im Lonely Planet (dein wahrer Freund und Helfer!) gesucht und schon wurde man vom Bus mit einem Jeep zum Hostel gebracht.



Im nächsten Bericht könnt ihr nachlesen, was Transponder und Transceiver in Petra und Amman wiederfährt, von Eseln und Kamelen! Also dann, bis die Tage.