Monday, October 30, 2006

HAPO HELL!


Mein Gastbericht über mein Treffen mit Benjamin in Israel und speziell über das Fussball-Derby Hapoel Tel Aviv gegen Maccabi Tel Aviv…

Nachdem wir den ganzen Tag durch Tel Aviv geschlendert waren und bei Buddhaburger (veganer Burgerladen, sehr empfehlenswert) und den örtlichen Infoladen ausgecheckt haben, ging es dann Abends nach Jaffa zum Stadion und alles war Rot… Unglaublich aber bereits drei Stunden vor Anpfiff fingen die Fans von Hapoel an zu feiern. Die Atmosphäre war, geprägt durch das andauernde hin und herrennen zwischen Hauptstrasse oder besser Bierverkaufskiosk und Stadion, ähnlich wie bei einer Demo, begleitet von Anfeuerungsliedern und Liedern gegen die Polizei. Und es wurde immer roter…Mittlerweile waren wir auch schon überall bekannt als die Germans und wurden mit St.Pauli Rufen angesprochen. Da ich aber kein Ticket hatte und alles ausverkauft war, war ich schon etwas angespannt ob es wohl noch klappen würde, doch Benny beruhigte mich: Dat klappt schon. Okay! Und tatsächlich. Nach mehreren Bier hatte ich plötzlich ein Ticket in der Hand, und das war noch nicht mal so extrem teuer. Nur war dies leider nicht für Gate 5, dem Fanblock. Aber ein Glück kannten wir die richtigen Leute und bei Einlass wurden wir wie VIPs ( was wir natürlich ja auch sind ;) ) behandelt, von Polizisten an der Schlange vorbeigelotst, direkt in Gate 5, echt verrückt, mit einem Schwarzmarktticket doch noch den erhofften Platz zu bekommen.

Und es war-Guess what- Rot! Fahnen, Gesänge, rote Shirts. Als dann kurz vor dem Spiel eine rote Rauchbombe im Maccabifanblock gezündet wurde war die Stimmung am Überkochen. Bei Anpfiff standen wir dann nur noch in einem Papierschnipselregen inmitten von roten Flaggen. Und da stand er Dann- Der Arbeiter! ( Hapoel= Der Arbeiter), ein Muskelbepackter Adonis sondergleichen, irre.


Das Spiel war wohl kaum mit einem erste Liga Spiel in Deutschland zu vergleichen, aber die Stimmung war so ausgelassen, und das ganz ohne Alkoholausschank und an Ausschreitungen war auch nicht zu denken. Naja, Hapoel hat leider 3:1 verloren, dennoch war es ein einzigartiges Erlebnis, deshalb- SUPPORT HAPOEL-NOW MORE THAN EVER!

Benjamin, geniess dein Jahr und ich hoffe dass du am Ende der Vorsänger von Hapoel wirst….

Sabbe

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Hey für alle die grad nicht nach israel kommen können gibs hier nen veranstaltungshinweis!
Der typ is echt lustig!!! Hab schon ne sehr gute veranstaltung von Ihm besucht und werde mich bald mal mit ihm treffen!
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Diskussionsabend mit Ulrich Sahm

Die Situation im Nahen Osten nach dem Krieg zwischen Israel und der Hisbollah


Sonntag, 5. November 2006, 13 Uhr, Berlin
Jüdisches Gemeindehaus, Großer Saal, Fasanenstr. 79/80

Montag 6. November 2006, 19 Uhr, Leipzig
Aula der Alten Nikolaischule Leipzig

…und ab ist die Vorhaut

nee, nee nicht meine.

Am Freitag war ich zur einer ,Beschneidungsfeier, Brit Mila (auch: Berit Mila, Mila; hebräisch Berith: Bund, Mila: Beschneidung)eingeladen.




Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht was mich erwartet als ich Freitagfrüh dort hin ging. Ich bekam am Donnerstagabend einen Anruf von einer Mitarbeiterin der Schule in der ich arbeite. Da Sie sehr schlecht englisch spricht kam ich nicht ganz dahinter was Sie denn von mir wollte. Ich verstand nur, dass Sie mich zu einer „Party“ am nächsten Tag in einem Hotel einladen möchte und das alles mit der Schule geklärt ist. Ich dachte mir arbeitsfrei und umsonst essen ist ja ganz nett, also hin da.
Umso mehr war ich dann vom Anlass der „Party“ überrascht!
Nachdem der erste Schreck überstanden war und ich Erklärungen zur Zeremonie eingeholt hatte, war ich recht froh über die Einladung.

Die ganze Sache war dann recht unspektakulär:




Der acht Tage alte Junge wurde auf den Stuhl des "Elias" gelegt. Nach der Tradition ist der Prophet Elias wegen seines Eifers für den "Bund des Herrn" bei jeder Beschneidung als unsichtbarer Ehrengast anwesend. Die Beschneidung wird durch einen religiösen und medizinischen geschulten "Beschneider", dem sogenannten Mohel, durchgeführt. Der Pate hält den Säugling während der Beschneidung auf dem Schoß, und nach der Beschneidung wird zum erstenmal der hebräische Name und der Name in der Landessprache des Kindes laut verkündet. Anschließend folgt die Pflichtmahlzeit, ein Festmahl, bei dem der Neugeborene beschenkt und gesegnet wird, mit dem Spruch: "Er wachse heran zur Tora, zur Chuppa und zu guten Werken". Auf Tora-Wimpeln erscheint dieser Spruch gestickt oder gemalt.

Was mich etwas irritiert hat war, das bei und nach der Beschneidung alle sich so dermaßen die Bäuche vollgestopft haben und so nebenbei mal kurz dem Jungen die Vorhaut entfernt wurde. Sehr appetitlich sah das ganz ja nun wirklich nicht aus.
Etwas beruhigt hat es mich dass der Junge einigen Wein zur Beruhigung eingeflößt bekam und es ihm auch ganz gut zu schmecken schien. So dass er nicht lange geschrieen hat.

Für alle die jetzt noch mehr Wissen wollen hab ich noch diese Geschichte gefunden:

Warum die Juden beschnitten werden...
Graf Kazimir Badeni, österreichischer Ministerpräsident, Statthalter von Galizien und Herr auf Radzichow, pflegte gerne zu jüdeln und hatte eine besondere Vorliebe, sich mit seinen jüdischen Pächtern und Maklern in ihrer Sprache zu unterhalten; oft und oft pflegte er mit ihnen Scherze zu treiben, sie zu necken und mit Fragen in religiösen Dingen zu bedrängen. Siegte er, hatte er Freude; unterlag er, vergnügte er sich umsomehr, weil "seine Juden" so gescheit waren.
Einst wurde einem Pächter ein Knäblein geboren. Er kam zum Grafen, um ihn zum Beschneidungsfest einzuladen. Badeni hatte wieder Gelegenheit zu einer Hänselei.
"Eine feine Religion, die jüdische!" sagte der Graf. "Sie trug euch auf, das neugeborene Knäblein zu beschneiden, ihm ein Organ zu verstümmeln. Ist es nicht dumm und böse, ein wehrloses Geschöpf in seinen frühesten Tagen zu verunstalten? Leben nicht Hunderte Millionen Menschen, ohne daß sie beschnitten wären?"
"Exzellenz!", rief der diesmal gut gelaunte Jude, "erlauben Sie mir, eine Geschichte zu erzählen?"
Das wollte doch Badeni. "Erzähle!" rief er.
Und der Jude erzählte.
"Im Garten des Kaisers in Wien war der Hofgärtner im Frühjahr, wie gewöhnlich, mit der Reinigung der Bäume und Pflanzen beschäftigt. Ein Bauer fuhr vorbei und sah verwundert, wie ein Mann Baum für Baum, Pflanze für Pflanze beschnitt. Er warf dem Gärtner einen verachtenden Blick zu und rief: "Dummer, böser Mann, warum verdirbst du die schönen Bäume? Begreifst du nicht, dass du sie durch das Abhauen der unteren Zweige ihrer Früchte beraubst?"
"Ich will es dir sagen", erwiderte der Gärtner, "wenn man eine Pflanze unten beschneidet und reinigt, dann wächst sie oben umso herrlicher. Ob das aber ein dummer Bauer verstehen wird!" "0h!, rief der einfältige Mann, "auch ich habe in meinem Garten viele Bäume. Nie kam ein Schneidemesser über sie und dennoch gedeihen sie und bringen Jahr für Jahr ihre Früchte."
In leichtem Plauderton antwortete der Gärtner, seine Arbeit nicht unterbrechend: "Deine Bäume bedürfen keiner Reinigung, aber die des Kaisers doch...".
"Schon genug, schon genug", rief Badeni und brach in helles Gelächter aus. Am folgenden Tag erzählte er seinen Freunden die "Geschichte" seines Juden; sie zog von Schloss zu Schloss.

Tuesday, October 24, 2006

Wolf Biermann in der Konrad Adenauer Stiftung, Hannah Arendt im Goethe Institut und die Achse des Guten………….

Hey, nachdem ich ja letztens bei Fußball war, gab es jetzt mal wieder etwas anspruchsvolleres…
am Donnerstag letzter Woche gab es eine Veranstaltung in der Konrad Adenauer Stiftung mit Wolf Biermann. Ich hab keine Ahnung was mich dazu motiviert hat dahin zugehn? vielleicht war der Gedanke an kostenlose Getränke oder das Gefühl mal wieder voll underdresst aufzufallen zwischen den alten „Jeckes“ und den schicken deutschen mit Dreißigern die in Israel kariere machen. Und diese skurrile Situation zwischen den ganze schicken und wichtigen Leuten, bei einen glas wein voll auskosten zu können! W. Biermann sagte mir nicht so viel und was ich wusste (deutsche Balladen und das er ziemlichen stress in der DDR hatte ) waren jedenfalls nicht genug Motivation!




Stress am Einlass ……..
Wir hatte als ASF`ler zwar ne Veranstaltungsankündigung bekommen was aber leider keine explizite Einladung darstellte was dazu führte, dass ich erst mal nicht rein kam und mich mit dem kostenlosen wein vergnügen musste. nach einigen Diskussionen am Einlass durfte ich dann doch platz auf der Treppe nehmen und der Veranstaltung folgen.
Ich freute mich gleich zum Anfang sehr darüber das W. Biermann seine Gitarre „leider nicht mitgebracht hatte“ und war gespannt darauf was da woll kommen wird. Wie gesagt ich hatte keinen plan!
W. Biermann startete dann auch gleich ganz gut: „Ich habe hier in Israel Konzerte gegeben. Ich habe das Saddam Hussein zu verdanken. Ich habe immer meinen Todfeinden das Beste zu verdanken. Das ist wahr. Auch der Partei, weil sie mich verboten hat. Wenn die mich nicht verboten hätten, wäre ich ja auch nicht der Biermann geworden, der ich nicht war, am Anfang.“

Das Thema über das er reden sollte war der Nahost Konflikt aus deutscher bzw. aus seiner sicht.Und er hatte sich dazu folgendes ausgedacht:
„Als Titel habe ich mir aufgeschrieben: „Ismael und Isaak – aus deutscher Sicht".

Da sagte mir mein zerfreundeter Freund Walter Grab manchmal, der Historiker in Tel Aviv: "Über alles kann man reden, aber nicht über eine Stunde!" Das ist meine Sorge: Ich habe eigentlich hier in Israel nichts zu suchen und nichts zu finden. Warum? Alle Probleme der Welt könnte ich in dieser einen Stunde lässig lösen - aber nie und nimmer die heillosen Konflikte hier im Nahen Osten. Will sagen: Ich weiß keinen Rat.

Und ich weiß, dass auch Ihr hier - auf höherem Niveau - ratlos seid. Also gilt eigentlich der berühmte Satz aus dem Tractatus des Philosophen Wittgenstein "Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." Aber auch das ist leicht gesagt.“
Na ja, geschwiegen hat er nicht, sondern ganz schön viele interessante Sachen gesagt und Geschichten erzählt…………..

„….. weltpolitisch wollen die deutschen Kinder und Kindeskinder der Nazigeneration partout nicht runter vom Schaukelpferd einer selbstverschuldeten Unmündigkeit. Dieses Sich-aus allem-Heraushalten, diese scheuschlaue, diese lebensdumme Tatenlosigkeit im Streit der Welt ist in der praktischen Auswirkung aber ein folgenreiches Tun, will sagen: ein folgenschweres Lassen.

Aus meiner Sicht war es, wie Napoleons Außenminister Talleyerand formuliert hätte, schlimmer als ein Verbrechen, es war ein Fehler, dass Deutschland sich im Jahre 2003 nicht auf die Seite der Amerikaner und Engländer gestellt hat im Streit um den Irak.

Unter uns gesagt: Ich bin sogar der Meinung, dass im Grunde der französische Präsident Chirac und sein kleiner deutscher Kumpel, der falsche Pazifist und Bundeskanzler Schröder eine große Mitschuld am Irakkrieg der Amerikaner und Briten gegen das Terror-Regime von Saddam Hussein haben. Der Krieg vor drei Jahren hätte womöglich vermieden werden können. Warum Schuld? Weil der Diktator Hussein vorsorglich abgetreten wäre, wenn der Westen mit einer Zunge gesprochen, mit einer Faust gedroht und gemeinsam gehandelt hätte. Ja, ich denke, dass die Deutschen und die Franzosen Schuld am Schicksal dieses Monumental-Lumpen sind. Weil sie durch ihre Appeasement-Politik Saddam Hussein in Bagdad getäuscht haben, weil sie ihm vor dem Krieg die Illusion suggerierten, er käme mal wieder elegant davon und abermals durch, mit seinen totalitären Tricks, blieb der Diktator stur. Dieser ausgekochte Überlebenskünstler und panarabische Nationalsozialist der Baath-Partei in Bagdad hätte nachgegeben und das Angebot eines Luxus-Exils in Saudi-Arabien angenommen, wenn ihm damals eindeutig klar gewesen wäre, dass er aus seinen parfümierten Kitschpalästen gejagt wird und in einem stinkenden Erdloch landet. Wenn damals Saddam Hussein gewusst hätte, dass er seine monströsen Söhne verliert, seine affige Allmacht, seine kriminellen Familienbande, und am Ende in einem Eisenkäfig vor Gericht steht und am Galgen endet, hätte er den Schwanz eingezogen, denn er ist kein wahnsinniger Hitler.


…….sehr streitbare These aber ich fands interessant und so ne aussagen hätte ich einfach nicht erwartet!
So und jetzt noch nen kleiner Schmankerl aus seiner Rede und den Rest müsst ihr dann hier weiterlesen: http://www.achgut.de/dadgd/view_article.php?aid=3573&ref=32

„…..Aber reden wir von der banalen Tagespolitik! Israels Image bei den Deutschen war schon besser. Die erste und die zweite Intifada.

Eine Riesenrolle spielt das suggestive Bild von halben Kindern, die mit Steinen auf hochmoderne Panzer werfen. Der Staat Israel hatte in Deutschland einst eine bessere Presse. Die Deutschen hatten drei Jahrzehnte nach dem Holocaust dem jüdischen Volk schon fast verziehn, was sie ihm angetan haben. Die Täter werden nun aber mehr und mehr ungnädig angesichts dieses heillosen Dauerkonflikts ihrer Opfer.

Er stört die Verdauung, es behindert die Geschäfte und verdirbt die Gemütlichkeit. Immer wieder höre ich das kalt-herzliche Argument: Diese Juden müssten doch in der Nazizeit am eigenen Leibe gelernt haben, was Unterdrückung ist.

Na eben!! halte ich dann heiß-herzlos dagegen, die Überlebenden haben die Shoa-Lektion gelernt und wollen sich niemals wieder abschlachten lassen.

Mir hat es jedenfalls gefallen auch wenn einiges sicher streitbar ist hab ich mich über seine klaren Worte und den unerwarteten Input gefreut.

Gestern war ich dann noch bei einer Veranstaltung „Zum 100. Geburtstag von Hannah Arendt“ im Goethe-Institut Jerusalem. Dort gab es zwei Filme: Hannah Arendt, ein Mädchen aus der Fremde, Porträt von J. Miermeister (D !996) und Günter Gaus im Gespräch mit Hannah Arendt (D 1964) zu bestaunen wobei besonders der zweite Film sehr sehenswert ist!



Dazu gab es sehr interessante Gespräche mit Menschen die Hannah Arendt noch persönlich kannten und/oder die die ganze Diskussion über ihr Buch „von der Banalität des Bösen- Eichmann in Jerusalem“
persönlich erlebt haben. Alles im allem ein sehr gelungener Abend!

Im allgemeinem muss ich sagen dass es für mich immer sehr cool ist zu solchen Veranstaltungen zu gehen.
Ich mein ich bin oft der jüngste dort und sehe dann auch noch am abgewracktesten aus aber irgendwie(vielleicht auch gerade deswegen) komm ich immer mit sehr interessanten Persönlichkeiten ins Gespräch. Und es ist einfach was anderes mit Israelis (und oft sind es Shaoüberlebene) in so ner Veranstaltung zu sitzen als im Conney Island mit Politfreaks zu diskutieren (bitte nicht falsch verstehn anders bedeutet nicht schlechter!!!).
So, ansonsten bin ich grad viel am arbeiten was mich ganz schön stresst aber ich hoffe ich find meine Rhythmus bald! Schön war auch der besuch von nen Freund aus Leipzig und der damit verbundene Punk-Konzertbesuch!
So ich mach erst mal Schluss „Monk“ fängt an! Die einzigste Sendung, außer „Bauer sucht Frau“ natürlich die mensch sich auf RTL anschauen kann und das is leider der einzigste Sender den wir in der Wg entfangen.

Thursday, October 19, 2006

Hapoel Tel- Aviv



wie ich ja schon geschrieben hab bin ich am wochenende nach tel-aviv gefahrn um mir u.a. das spiel hapoel tel-aviv gegen maccabi haifa anzuschaun.
Aufmerksam, auf die truppe, bin ich durch ein zine von den ultras st. pauli und dem sich darin befindlichen interview mit den ultras hapoel geworden. Klang allet ganz jut der club is von der arbeitergewerkschaft „histadrut“ 1928 gegründet worden und die fans werden in israel wahlweise als „linke“ , kommunisten“ oder „schwule“ bezeichnet.
Also hin da……
Aber dat war gar nicht so einfach wie gedacht denn irgendwie gab es keine englischsprachige website auf der mensch entnehmen konnte wann das spiel losgeht.
Wenigsten gab es ein datum auf weltfussball.de. also fragte ich nen haufen leute ob die denn nicht wissen wann dat spiel losgeht. Die antworten warn echt herrlich von „wer bitte is denn Hapoel?“ über „warum um himmelswillen willst du dir denn in israel nen fussballspiel anschaun. Hier kennen alle ballack aber niemand einen einzigen israelischen spieler.“
Soweit so gut …….


Also bin ich einfach zum stadion denn ich wusste dat spiel fängt auf jedenfall nicht vor sabbatende an sprich 18:00uhr.
Als ich dann da ankam erklärte mir nen ticket verkäufer dat das spiel wat grade losgeht nicht das ist zu dem ich will ich dachte egal ich geh mal rein und bekam das ticket sogar geschenkt!
Allerdings war es voll die langweilige begegnung……(Bnei Yehuda Tel Aviv- Hapoel Petach-Tikva 3:1)
Na ja, wenigstens bekam ich dort heraus dass das spiel auf sonntagabend 20:50 uhr!!!! verschoben wurde und ich bis 18:00 uhr tickets gekauft haben muss.
Was mich vor ein mittelschweres problem stellte denn ich musste am Montag wieder früh arbeiten die busse von tel-aviv nach jerusalem fahrn auch noch bis 24:00 uhr und der busbahnhof von tel-aviv ist auch nicht direkt am stadion…..
Ich hab dann etwas überlegt und mir gedacht wenn ich jetzt nicht hingeh kommt bestimmt immer wat dazwischen.


Nächsten tach dann um 18:00 uhr hin, um festzustellen dat es für den block (Gate 4-5), in dem die ultras stehen, keine tickets im freien verkauf gib sonder nur saisonkarten. Also wieder nen haufen leute angequatscht und glück gehabt!
Unter denn vielen fans die sich schon 3h vor dem spiel am stadium befanden waren auch auffallend viele „alternativ“ gekleidete junx und mädels. Diese waren dann auch super nett und boten mir erst mal was zu trinken und schwärmten von St. pauli und dem roten stern leipzig.
Nachdem ich ihnen mein anliegen klar gemacht hatte in ihren block zu wollen brachten sie einiges in bewegung um mir eine karte zu besorgen. was nach einigem hin und her auch klappte.
und es war ein echtes erlebnis! Ich hab noch nie so viele entspannte und trotzdem mit riesiger euphorie anfeuernde fans erlebt! Die standen bereits 1,5 h vor dem spiel im stadium! und sangen sich die kehle aus dem leib was dann auch das ganze spiel anhielt!
Hapoel gewann das kampf betonte spiel dann auch mit 2-0!
Was mich etwas genervt hat bei der ganzen sache waren die super vielen che-tshirts, fahnen und was weiß ich nich noch. „lustig“ oder besser gesagt befremdlich warn auch die fahnen und doppelhalter mit dem antifalogo wo drauf stand antifa-hapoel.keine ahnung aber dat erwartet mensch nicht wirklich in israel beim fussball auch nicht wenn man zu nen „linken“ club geht.

Auf jedenfall warn die leute richtig nett ,schenkten mir noch 3 fahnen (eine mit che drauf, falls die wer haben will…….)und fuhren mich sogar noch zum busbahnhof!
Nächstes spiel was ich mir anschauen will ist das derbie hapoel-maccabi tel-aviv!

So für die langeweile bis zum nächsten bericht ne kleine empfehlung:
Der Historiker Dan Schueftan spricht mit SPIEGEL-ONLINE-Autor Henryk M. Broder über den Kampf zwischen Palästinensern und Juden, über die Neigung der Israelis zur Selbsttäuschung und die der Palästinenser zu Ausreden, über Gottes Grundbuch und die arabische Tugend der Geduld.
http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,442645,00.html

Friday, October 13, 2006

10 tage frei..........



Wie ich ja schon geschrieben hatte, habe ich die letzten tage frei gehab und muss erst am Montag wieder arbeiten.
Die ersten Tage hab ich erst mal rein gar nichts gemacht außer mich in Tel-Aviv ausgiebigst an den Strand zu legen und zu lesen (Henrik M. Broder „Der Ewige Antisemit“ und „Alles Gaza“-„Geteilte Geschichten“ von Etgar Keret und Samir El-Youssef).
Das war echt mal schön so einfach nix zu machen.
Tel-Aviv an sich ist was ganz anderes als Jerusalem, auf mich wirkt die Stadt wie ne europäische Großstadt. Es ist halt alles nicht so angespannt wie in Jerusalem und mensch muss sich nicht die ganze Zeit darauf konzentrieren wo man grad ist und auf welche religiösen Normen man jetzt achten muss…
Andererseits ist es da halt auch nicht so spannend wie in Jerusalem.
Was das Nachtleben angeht war ich eher abgeschreckt, irgendwie warn die Clubs die ich gesehn hab voll mit betrunkenen Teenies und/oder es wurde nur unerträgliche Chartsmucke gespielt, die auch nicht besser wird wenn man sie in hebräisch covert! Ich denke aber das in Tel-Aviv noch mehr geht und ich einfach nur noch keinen Plan hab.
Deshalb und wegen dem Fußballspiel Hapoel Tel-Aviv gegen Maccabie Haifa (auf das ich mich riesig freue) geht es heute, noch vor Shabbatanfang, wiedernach Tel-Aviv.

Die letzten Tagen hab ich dann wieder in Jerusalem verbracht um ein paar Dinge auf die Reihe zu bekommen Fahrrad kaufen, Telefon Freischalten lassen, Internet beantragen, meine anderen Arbeitsstellen kontaktieren usw. usf …

Am Mittwoch war ich dann noch bei einer Wanderung um und in Jerusalem zu der ich von ner Arbeitskollegin eingeladen wurde. Ich konnte mir da nichts darunter vorstellen als sie mir am Telefon davon berichtete und etwas kleinlaut meinte das es schon um 7:00 Uhr morgens losgeht und noch etwas leiser sagte „es sind über 10 Kilometer“. Puh dachte ich mir, eine Einladung ausschlagen kommt grad am Anfang nicht so super und irgendwie wird es bestimmt auch interessant.
Also um 5:00 Uhr aufgestanden mit dem Bus durch die ganze Stadt gefahrn und irgendwo bei ner Gedenkstätte für gefallene SoldatInnen gelandet, die super nette Familie von meiner Arbeitkollegin kennen gelernt und los. Ich fand das alles erst ziemlich komisch da waren nen Haufen Leute ( es sollen woll um die 12000 Menschen mitgelaufen sein) und vielen von denen mit irgendwelchen einheitlichen T-Shirts von Supermärkten, Krankenhäusern, Banken, Schulen und was weiß ich nich noch. Ich fühlte mich dabei unweiglich an die St. Partricksparade in New York erinnert aber vielleicht lag das auch daran das ich den Sinn der Wanderung noch nicht verstand.
Nach einigem nachfragen bekam ich dann die Antwort das irgendwo in der Thora geschrieben steht das Juden 3 mal im Jahr nach Jerusalem gehen soll und dieser Marsch halt einmal davon darstellt.
Soweit so gut! Die Wanderung ging dann halt durch fast ganz Jerusalem was ganz schön war weil mensch viele Orte zu sehen bekommen hat die sonst nicht so einfach zu erreichen wären.
Ein komisches Gefühl bekam ich als wir durch einen Teil von Ostjerusalem gingen und von unmengen von SoldatInnen und PolizistInnen beschütz wurden.
Ich hab noch zu wenig Plan um die Lage hier einschätzen zu können aber Aussagen von meiner Arbeitskollegin wie „allein könnt ich hier nicht lang gehen“ lassen einen schon schlucken.
Auf der anderen Seite ist einem auch nicht sehr wohl dabei so viele Bewacher „an seiner Seite“ zu haben die ständig AraberInnen kontrollieren und mit komisch verkleideten Supermaktangestelltengruppen, die singen (israelische Volkslieder) und Fahnen schwenken (Israel und die vom Supermarkt), durch ein Viertel zu laufen wo mensch Augenscheinlich nicht willkommen ist.
>>> Naja, ich freu mich schon auf die nächste Einladung!! Spannend is es halt hier immer sobald mensch uff die Straße gehst!<<<

::::noch ne kleine Sache zu den nicht vorhandenen Fotos. Wir haben momentan „nur“ W-Lan über unseren Nachbarn, in der WG, was sehr schwach ist, Internet ist aber bestellt.
Ich hab beim letzten Bericht super lang damit verbracht nen Bild in den Blog zu laden und es hat einfach nicht geklappt. Momentan hab ich keinen Nerv dazu mich wieder ewig dafür hin zusetzten und werde, wenn ich die Möglichkeit dazu hab, diese nachträglich hochladen!::::

Thursday, October 05, 2006

Empfang in der Deutschen Botschaft zum Tag der Einheit



hey heute ist wieder einer der verdammten tage
die ich kaum ertrage und mich ständig selber frage
warum mich all diese gefühle plagen ………..




manchmal fällt es mir sehr schwer hier auf dem blog berichte über meine erlebnisse zu schreiben da ich einfach so viele dinge am tag erlebe und dann oft schwierigkeiten hab mit den gefühlen und gedanken umzugehen bzw. gar nicht weiß wie ich das alle zusammen fassen kann.



Gestern war mal wieder so ein tag. Es war mein zweiter arbeitstag und ich hatte das erste mal das gefühl richtig überfordert zu sein.
Meine aufgabe war es ua. Moschiko, einen schüler, zur wassertherapie zu begleiten und ihm danach mit dem taxi nach haus zu bringen.
Das problem daran war das mein hebräisch noch nicht genug ist um im alltag zu kommunizieren und es mit dem taxi fahrer super die disskusion darüber das er keinen rollstuhlfahrer mitnehmen wollte oder dafür viel viel mehr geld haben wollte als normal ist.
Da steht mensch dann erst mal da muss den jungen irgendwie nach haus bringen und hat keine ahnung wie mensch den typen überzeugen kann.
Nach 10 minuten rumstehn und böse gucken hat er uns dann doch mit genommen.
Im allgemeinen kann ich sagen das mir die arbeit im beit rachel strauss super gefällt und die schüler so was von dankbar sind, dass es mich über das ein oder andere sprachproblem hinweg tröstet!



Nach der arbeit gab es denn die skurrilste veranstung die ich in meinem leben besucht hab!!!

Der Empfang in der Deutschen Botschaft zum Tag der Einheit.



Ich hab echt lang überlegt was ich da soll, grad in anbetracht dessen das ich am 3.10 viel lieber mit euch in leipzig bzw. magdeburg unterwegs gewesen wäre, ist es schon nen sehr komisches gefühl in der deutschenbotschaft in israel einheitsfeierlichkeiten beizuwohnen.
Auf der andern seite ist es halt ne einmalige chance sich so eine freakshow mal anzuschaun und es hat sich echt gelohnt!
Schon die fahr von jerusalem nach tel-aviv war der wahrsinn. wir wurden von einen aus wien stammenden mann mitgenommen der bereits 1938 ,damals noch nach palästina, geflohen ist. Aber damit nicht genug er war auch noch 15 jahre lang chef redakteur der „jeruselem post“.
Wenn mensch nicht allein wegen solchen begenungen israel lieben lernt denn weiß ich auch nicht!
Er hat die ganze zeit super die spannenden geschichten erzählt und war nach der veranstung so angetrunken, wie wir übrigens alle, das wir erst gar nicht mit ihm zurück fahr wollten. Die lustigste situation war aber das er kurz bevor wir gefahrn sind sich an die botschaft gestellt hat und dagegen gepinkelt hat . ihr könnt euch das bild nicht vorstellen!!
Aber jetzt zur veranstaltung selber….
Wir sind „leider“ etwas spät dort angekommen und hatten somit die hymnen und wichtigen reden verpasst und konnten uns sogleicht voll ins getümmel (siehe foto) bzw. ans essen und trinken machen ;).
Was da für leute rum sprangen ging gar nicht alles was rang und namen hatte war da von hohen politikerInnen über militärs und irgendwelchen firmentypen und dazwisch wir total under dresst.
Na ja war schon nen witziger anblick!
Am interessantesten warn aber die gespräche mit den militärs und dem botschafter!(ich hoffe ich find noch mal etwas zeit ein paar anekdoten
rein zustellen momentan müsst ihr euch mit den bilder begnügen)


jut ich hab jetzt erst mal 10 tage frei und mach mich gleich nach tel-aviv
allet liebe

Monday, October 02, 2006

Jom Kippur und kein Seminar mehr !


Hey ich bin jetzt endlich in meinem eigenem Zimmer und das Seminar ist auch überstanden.
Am Dienstag ist mein erster Arbeitstag und ich bin schon sehr gespannt darauf wie es wohl werden wird.
Als am Freitag das Seminar beendet war und alle Freiwilligen die nicht in Jerusalem arbeiten werden verabschiedet waren, freute ich mich sehr darauf endlich eigene vier Wände um mich zu haben und mich auch mal zurück ziehn zu können.
Allerdings war die Freude kurz nach dem Betretten der Wohnung schnell verflogen.
Die WG war super verdreckt und vermüllt. Ich kann mir echt nicht vorstellen wie hier vor kurzen noch Menschen gewohnt haben sollen. Naja, wir haben halt jetzt 3 Tage durch geputzt und mittlerweile hab ich auch den Eindruck mich hier wohl fühlen zu können.
Abgesehen von dem Dreck ist die Wohnung ganz schön, unsere Zimmer sind einigermaßen groß, es gibt ein riesigen Wohn-Küche-Flur-Bereich und das Bad is auch ok.
Das schönste ist aber das wir aufs Dach können und von dort einen super schönen Blick über Jerusalem haben!!!
Die Wohnung liegt Stadtteil Talpiot und mensch brauch mit dem Fahrrad oder dem Bus ca 20 Minuten in die Altstadt oder Neustadt von Jerusalem. Talpiot ist wohl einer von wenigen Stadtteilen in denen schon seit einigen Generationen arabische und Jüdische Israelis zusammenleben und es nicht darum geht wer hier die Mehrheit hat, was in den anderen Stadtteilen von Jerusalem ansonsten sehr oft eine Rolle spielt. Die Gegend ist hier sehr geprägt von Industrie was ganz nett da es dadurch auch eine recht lebendige Clubszene gibt.
Bei gutem Wetter ist es möglich von hier aus bis nach Jordanien zu schauen.



Momentan feiern die Leute hier Wahlweise Jom Kippur oder Ramadan.
Uns hat das etwas Stress bereitet denn wir hatte ja erst ab Freitagnachmittag frei und da hatten schon alle Geschäfte zu wegen dem Shabbat und machten dann erst wieder am Samstagabend für eine kurze Zeit auf. Das bedeutete das super viele Menschen sich in den paar Stunden Öffnungszeit in den Geschäften drängten um sich für Jom Kippur (von Sonntagabend bis Montag Sonnenuntergang) einzudenken denn da geht hier gar nichts!!
Das ist echt Krass normalerweise muss Mensch schon einigermaßen verrückt sein um in Jerusalem Fahrrad zu fahren aber am Jom Kippur fahr hier alle Fahrrad und es kann schon mal passieren wenn es doch ein Auto wagt zu fahr, das es mit Steinen Beschmissen wird.

„Jom Kippur, „Sühnetag“ und „Versöhnungsfest“ wichtigster jüdischer Feiertag. Ein Tag des Fastens und Betens um Vergebung der Sünden gegenüber Gott und den Menschen.

Aber nicht nur Autofahrn ist verboten sonder alles was mit Elektrizität zu tun hat (Handys, Fotoaperrate, Türklingeln usw.) auch sollte mensch nicht rauchen, essen, trinken und Lederschuhe tragen auf der Straße sonst könnten wüsste Beschimpfungen oder schlimmeres folgen.

Lustig war Gerstern die Situation als mir nen Freund ne CD geben wollte und die leider im Auto vergessen hatte, ich musste dann aufpassen das ihm niemand aus seiner Nachbarschaft dabei sieht wie er die Zentralverriegelung öffnet und was aus dem Auto nimmt. Da fühlt mensch sich wie ein Verbrecher dabei geht’s nicht um ein Diebstahl sondern darum ne CD aus`m Auto zu holen und dabei niemanden in seinen religiösen Gefühlen zu verletzten.



Zum Abschluss noch nen kleiner Text von Henrik M Broder über Jom Kippur in Israel


Das Glück der reinen Leere

„Alle Räder stehen still. Kein Bus fährt, kein Taxi, kein Auto, Moped und keine Vesper. Die Stadt gehört den Fußgängern, den Kindern und den Hunden. Rad- und Rollstuhlfahrer flitzen gegen die Fahrtrichtung durch Einbahnstraßen und niemand hält sie auf. Hunde laufen auf der Fahrbahn hinter Frisbeescheiben her. Alle Geschäfte sind zu, die vielen Kioske und Saftbuden auch. Sogar in Alberst Schnitzelhaus und schräg gegenüber im Cafe Mersand, die praktisch immer aufhaben, stehen die Stühle auf den Tischen.
Aber ich befinde mich nicht in Hamburg am autofreien Sonntag, der durch eine Ölkrise ausgelöst wurde, sondern in Tel-Aviv, und es ist Jom Kippur, der höchste jüdische Feiertag.
Und während die frommen Juden in den Synagogen beten und ihre Mitmenschen um Vergebung bitten, gehen die weltlichen in der Stadt spazieren (…)
Fünf Kilometer weiter südlich, Jaffo, wo Christen, Moslems uns Juden leben, findet Jom Kippur mitten im Ramadan statt. Während die Juden und die Moslems fasten, nutzen die christlichen Araber den Feiertag, um sich etwas Gutes zu gönnen.
In der Luft liegt der Geruch von Gegrillten. Das wiederum empfinden manche als Provokation und rufen die Polizei.
Doch sobald die Sonne untergegangen ist, sind alle Unterschiede beseitigt.
Man darf wieder essen und trinken! Gelobt sei der Herr! Baruch ha Schem! Allahu Akbar!“



>>So ich schau mir das Specktakel auch noch mal an und geh jetzt in die Altstadt!