Sunday, July 15, 2007

Jordanien Part II


Hier nun also der zweite Teil des Berichtes über unsere Fahrt nach Jordanien.
Nach unserem Trip durch das Wadi Rum kamen wir mittags in unserem Wunschhotel, Valentine Inn an. Dies stellte sich als Backpackerabsteige mit drei Sternen heraus(Klimaanlage, Abendessen, Wäscheservice!). Der Service dort war so und so, die Besitzerin, “Valentine”, begrüßte einen freundlich mit einem Kind auf dem Arm. Abends gab es für 4 JD ein großes Buffet mit über 40 verschiedenen Salaten, sehr empfehlenswert. Die Räume sind gut und angenehm kühl. Der angepriesene Fahrservice vom Hostel nach Petra stellte sich jedoch als Flop heraus. Der Fahrer fährt angeblich um 8 Uhr. Wir waren zwei nach Acht dort, da meinte der Fahrer zu uns, dass er schon gefahren sei und wir standen vor der Entscheidung Taxi oder Laufen. Das Hostel liegt wie alle Hostels in der Region ungefähr 2 Km oberhalb der Tempelstadt Petra. Man kann also gut zu fuß gehen.
In Backpackerkreisen gibt es zum Thema Petra immer eine Frage “Wie kann ich den Eintrittspreis sparen?”. Petra ist wie alle Touristenplätze relativ teurer als andere Stätten in Jordanien. Der Eintrittspreis liegt bei 21 JD für einen Tag oder 25 JD für 2 Tage. (Jordanier zahlen 0,5 JD). Wir waren längere Zeit damit beschäftigt un seine Taktik einfallen zu lassen uns den Eintrittpreis sparen. Dies gelang uns mittags um 2 Uhr nicht. Die beste Taktik, so haben wir gehört, ist sich Nachts um 3 Uhr an den Wachen vorbei zu schleichen. Da Petra nicht geschlossen wird, weil auf dem Gelände ein Beduinen -Dorf ist.
Also haben wir dann doch den vollen Preis bezahlt (Studentenrabatt, ja klar aber nicht hier!) und uns ein zwei Tages Ticket gekauft.
Petra, griechisch: Stein. Ca. 3000 Jahre alte Stadt die von den Nabatäerngegründet wurde. Sie befindet sich auf einer wichtigen Kreuzung der Handelsstraßen von Ägypten nach Syrien und Babylon und wurde deshalb zu einer der einflussreichsten Städte der Region. Petra wurde später von den Römern in ihr Reich aufgenommen und war zu einem Zeitpunkt größer als Rom selbst. Das besondere ist, dass die Stadt nicht aus Stein gebaut wurde, sondern, dass die wichtigen Gebäude, wie Tempel, Wohnstätten und Theater in den Fels hineingeschlagen wurde. Die ganze Stadt wurde von einem sehr ausgetüftelten Wassersystem versorgt. Die Stadt verlor ihren Einfluss als der Seeweg von Ägypten nach Italien erschlossen wurde. Nur Beduine lebten hier, bis Burkhardt, ein Schweizer, der sich als reicher Muslim aus Indien verkleidete sich mit einem Trick nach Petra hineinschlich und dort Zeichnungen machte.
Petra wurde vor einer Woche zu einem der neuen Sieben Weltwunder gewählt. Es ist zweifelsohne der Touristisch wichtigste Ort in Jordanien und sollte auf keiner Reise durch das Land fehlen.
Unsere Eindrücke zu beschreiben fällt nicht leicht. Nach einem langen gewunden Weg durch die Hitze in dem Trockenen Flussbecken eröffnet sich einem der Ausblick auf ein 40 Meter Hohes Gebäude aus dem Fels gehauen. Die Beduine nennen es die Schatzkammer, weil sie glaubten der Ägyptische Pharao hätte dort seine Schätze vergraben. Aus diesem Grund haben sie mehrfach versucht Löcher in den Stein zu schlagen. Jedes Mal erfolglos. Die Kombination aus dem von Natur geschaffenen und dem von Menschen gehauenem verschlägt einem den Atem.

Die Hitze ist allerdings teilweise unerträglich. Dazu kommt noch, dass man an jeder Ecke von Beduinen zum Kauf von Orginalen Silbermünzen oder Beduinenschmuck motiviert wird. Dazwischen stehen die Kamel-, Pferde- und Eselreiter die einem ihr „Taxi“ mit Airconditioning für wenig Geld anbieten wollen, die Touristenströme nehmen dieses Angebot dankend an. Am ersten Tag entschieden wir uns für die bekannteste Route durch Petra. Das gesamte Gebiet ist so groß, dass man dort 8 Tage sein muss um es zu Fuß zu erschließen. Bei dieser Route kommt man an den größten Gebäuden vorbei.
Jedoch waren wir auch ziemlich genervt von der Menge an Menschen, die in einem Krassen Gegensatz zu der Einsamkeit der Wüste darstellen. Deshalb entschieden wir uns am nächsten Tag etwas abseits des üblichen Weges zu gehen („Off the beaten pass“ im Fachjargon). Diese Entscheidung stellte sich sehr schnell als die richtige da. Durch diese Wanderung abseits wird einem die Dimension der Stadt erst richtig bewusst. Hunderte von Höhlen und Häuser sind noch nicht einmal vom Sand befreit.
Die Beduinen die man dort trifft versuchen einem nichts zu verkaufen, sondern gehen ihrer normalen Arbeit nach wie Schafe hirten oder im Schatten Tee trinken.
Mehr Worte sind überflüssig, schaut euch die Fotos an.

Am Abend gab es als kleine Krönung noch ein Gimick im Hostel. Dort wird jeden Abend der gleiche Film gezeigt „Indianer Jonas und der letzte Kreuzzug.“ Weil in der letzten Minute Petra kurz gezeigt wird. Der Witz daran ist, dass es jeden Abend eine Abstimmung gibt, welchen Film man gucken soll und jeden Abend trotzdem der gleiche Film geschaut wird. Die Mitarbeiter sind entsprechend genervt und können bei den Liedern mitsummen.

Von Petra ging es nach einer Nacht und Tausenden von Fallafeln weiter nach Amman, darüber könnt ihr später mehr lesen.

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Wednesday, July 04, 2007

Leipsch...




Hörrundgang durch das „Jüdische Leipzig“.


Dieser Hörrundgang wird in zwei Sprachen veröffentlicht (deutsch & englisch). Zu diesem Hörrundgang gibt es eine Internetseite (www.juedischesleipzig.de). Dort kann der Rundgang kostenlos heruntergeladen werden.
Der Hörrundgang ist akustischer Stadtführer und Hörbuch zugleich. Er kann vor Ort und im Internet erlebt werden, also von fast jedem Punkt der Welt aus.
Das Projekt ist aus einer privaten Initiative heraus entstanden und versteht sich als ein Beitrag zu Bildung, Kultur und Geschichte.
Geschichte und Gegenwart des „Jüdischen Leipzig“ wurden mit den Medien des 21. Jahrhundert aufgearbeitet und sollen mit diesem Projekt, unabhängig von Geldbeutel und Öffnungszeiten, für jeden Menschen zugänglich sein.


Leipzig/21 Juni/Naziaufmarsch Verhindern!


Deutschland ins Sommerloch!
Gegen Vaterland und Heldenstadt!


Für Samstag, den 21. Juli 2007, liegt der Stadt Leipzig eine neuerliche Anmeldung Christian Worchs für einen Aufmarsch vor. Die angemeldete Route soll ab 12 Uhr vom S-Bahnhof Stötteritz, vorbei am Völkerschlachtdenkmal, zum S-Bahnhof Anger-Crottendorf führen.
Es handelt sich um den Nachholtermin für den 1. Mai, den Worch zugunsten der Aufmärsche in Erfurt und Dortmund dieses Jahr nicht in Leipzig durchzog. Gegenüber dem Ordnungsamt gab Worch an, 300 Personen auf seiner Demo zu erwarten...
Mehr zu den Gegenaktivitäten hier.

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Sunday, June 24, 2007

GAY PRIDE-JERUSALEM


"When we march in Tel Aviv it's like a big party. We have music, we have fun. We are glad to be here but it isn't fun… we're looking over our shoulders all the time, wondering if it will become violent," said David Etkes, a Tel Aviv University student participating in the event. "We came here because we wanted to show Jerusalem that they can't scare the gay community. Jerusalem must learn to accept us, too."



Am letzten Donnerstag war es wieder soweit, die israelische Gay-Community, allen voran das Openhouse in Jerusalem, machten sich auf auch in der Heiligen Stadt ein Zeichen gegen (religiöse) Homophobie zu setzen. Nachdem es in den letzten Wochen schon in Tel-Aviv und Haifa feucht fröhliche Demonstrationen gab, war nun Jerusalem angesagt.
Jedoch ist die Situation hier nicht so einfach…



Im letzten Jahr wurde der Marsch aufgrund homophober Riots in das Sportstadium der Hebräischen Universität verbannt, ein Jahr zuvor hatte ein ultraorthodoxer Jude drei Teilnehmer mit einem Messer niedergestochen. Und Auch in diesem Jahr hatten wieder religiöse Gruppen (Juden, Muslime, Christen) in seltener Eintracht die Demonstration bis zuletzt zu verhindern versucht. Jedoch nicht ganz so vehement, was die Gewalt auf den Straßen betrifft, wie im letzten Jahr.
Schon am Mittwochabend waren an allen Ecken der Innenstadt PolizistInnen zu sehen, 8000 waren es dann am Donnerstag in der ganzen Stadt. Die Route, wenn mensch bei 500 Metern überhaupt davon reden kann, war hermetisch abgesperrt so dass es sogar für TeilnehmerInnen schwer war zum Auftaktort zu gelangen. Dort versammelten sich 2000 DemonstantInnen, laut Presse hatten die VeranstalterInnen mit 5000 gerechnet, scharf bewacht in einen von Absperrgittern umsäumten Platz vor dem King David Hotel. PassantInnen hatten fast keine Möglichkeit an den Ort zu gelangen (auch die Buslinien waren mehrere Stunden gesperrt). Trotz alldem war die Stimmung ausgelassen und die OrganisatorInnen feierten es als Erfolg mitten in der Jerusalemer Innenstadt demonstrieren zu können auch wenn es nur 500 Meter sind.
Am Rand der Demonstration zeigten ultra orthodoxe Jude Banner gegen die Parade (siehe Foto) und junge Siedlerinnen schafften es auch relativ nah an die Parade vorzudringen und ihren Parolen freien lauf zu lassen…



"These people belong in a zoo, not in the holy city of Jerusalem. Let them go anywhere else. Why do they have to be here?" Dora, a 16-year-old who said that she was from the former Gush Katif settlement bloc in Gaza, said that she saw the parade as a "defilement" of Jerusalem. Jerusalem Post

Ansonsten bliebt es aber dank der enormen Polizeipräsens ruhig. In der Innenstadt soll es laut Jerusalem Post 24 Festnahmen gegeben haben
Die Spektakulärste Festnahme ist diese :

In the most serious incident, police arrested a 32-year-old haredi resident of the city's Mea She'arim neighborhood who was found carrying a homemade explosive device, police said. The suspect, who was taken into custody on Jaffa Road just hours before the parade was to begin, told police he planned to set the bomb off in some bushes to scare people away from attending the march, Jerusalem Police spokesman Shmuel Ben-Ruby said.



Alles in allem ein recht erfolgreicher Tag für die Gay-Community, wenn auch mit vielen Wermutstropfen…
So war nicht nur die Route außerordentlich kurz auch wurde die Abschlusskundgebung auf Grund eines Streiks der Feuerwehr (diese sollte die Veranstaltung absichern)verboten.

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Sunday, June 03, 2007

Welcome to Jordan! Part 1


Montag 21. Mai: Das mehrköpfige Transponder48-Team beginnt die lange und aufregende Reise ins Haschemitische Königreich Jordanien. Nach langer und intensiver Planung entschied man sich für ein Ausreisetermin um die Shavuotferien für den Ausflug in das weit entfernte Nachbarland zu nutzen. Nach intensiver Diskussion entschieden wir uns, den Nachbus von Jerusalem nach Eilat zu nehmen. Da wir uns erhofften etwas Schlaf auf der Busfahrt zu bekommen und die Kosten einer Übernachtung in Eilat zu sparen. Jedoch sollte man wissen, dass es in israelischen Bussen nicht möglich ist zu schlafen. Rücksichtnahme und Geräuschlosigkeit sind Tugenden die in Israel nicht weit verbreitet sind. Dank der neuesten Errungenschaft der Handy-branche kann nun der ganze Bus in den Genuß der verschiedener Klingeltöne, von Pip-Pip bis HaTiqva, kommen. Dazu ein paar angetrunkene SoldatInnen auf Heimaturlaub und fertig ist eine nachtfüllende Geräuschkulisse. Völlig übermüdet kommen wir um 4.30 morgens in Eilat an. Dort kann man am Strand leider auch nicht schlafen. Hier wird ab Sechs Uhr mit dem Flugverkehr begonnen. Vierzig-Fünfzig Meter über einem donnern dann die Flugzeuge auf die Landebahn, die mitten in der Stadt liegt. Tranceiver, Taucher auf Entzug, musst die Gelegenheit wahrnehmen in Eilat zu sein und überraschte Transponder mit einem unvergesslichen Unterwassererlebnis. Nach dem Motto, Tauchen kann jeder, wurde Transponder vom Tauchlehrer ins Wasser geworfen und durfte dann Vierzig Minuten in Acht Meter Tiefe die Meereswelt erkunden, was in den Ersten Minuten nicht einfach fiel. Wenn man sich an den Druck auf den Ohren gewöhnt, eröffnet sich einem eine neue Welt.
Wieder auf dem Trockenen ging es gleich weiter an die Jordanische Grenze. Noch voll mit den wunderbar kühlen Eindrücken der fantastischen Meereswelt des Roten Meeres, der Name ist fehlleitend, auch im Roten Meer ist Tauchen ein sehr kapitalintensiver Sport, ging es weiter. Am Grenzübergang Yitzrak Rabin trifft man gleich die ersten Heimatsprachler und Backpacker aller Länder. Darunter auch viele Israelis, was einen verwundert, denn es scheint, als würden nur wenige Israelis nach Jordanien reisen. FreundInnen die wir auf unsere Reise angesprochen haben, erwiderten meist mit Kopfschütteln.
Das Passieren der Grenze ist problemlos. Die Ausreise kostet 65 NIS pro Person. Auf Jordanischer Seite wollten wir eigentlich nach Aquaba weiterreisen. Die lokalen Taxifahrer waren aber nicht so sehr daran interessiert uns dort hin zu fahren (wohl auch, weil die Fahrt dort hin ihnen kaum Geld einbringt.) Die Fahrer rieten uns sehr davon ab, dort hin zu reisen, weil Aquaba ja eh wie Eilat sei und so wie so nicht interessant. Nach einigem hin und her entschieden wir uns dafür dem Druck nachzugeben und uns ins Wadi Rum fahren zu lassen.(25 JD=25 Euro, ca. 1 Stunde)
Unser Taxifahrer war freundlich genug, uns gleich an den nächsten Guide dort zu verweisen, bzw. er hat uns direkt in sein Wohnzimmer gefahren. Dort sahen wir uns einer Verhandlung ausgesetzt. Zahlen wurden uns um den Kopf geschmissen und wir waren etwas überfordert, hatten aber nicht viel zu erwidern und nahmen schließlich das Angebot an eine Jeep-Tour mit Übernachtung im Beduinenlager, inklusive Frühstück und Abendbrot im Beduinenzelt, an. Für jeweils 50 JD. Es wird 15 JD billiger, wenn man im Voraus reserviert.


Uns wurden zwei Guides zugewiesen und ein Italienischer Backpacker. Keiner davon sprach fließend Englisch. Guide heißt Fahrer, ohne Führerschein versteht sich. Die Fahrt im Ungefederten Jeep, erwies sich als rasant und durchrüttelnd. Mehr als einmal mussten wir den Fahrer zur Mäßigung auffordern. Erst nachdem die Rucksäcke vom Dach geflogen sind und wir uns unsere Köpfe am Dach gestoßen haben, ist er dann auch langsamer gefahren. Die unglaublich schöne Natur, inzwischen glauben wir den Reiseberichten, entschädigte dafür. Nach etwas Verhandlung, haben sich die Fahrer darauf eingelassen doch 4 Stunden durch die Gegend zu fahren. Man muss sich nur trauen was zu sagen, dann bekommt man auch, wofür man gezahlt hat. Zu der Fahrt gibt es nicht viel zu sagen, schaut euch die Fotos an!(Oder fahrt selbst an diese einmalige Stätte!)
Abends dann im Camp. Bei unserer Ankunft gab es erst einmal einen lauten Streit unter den Beduinen. Jemand hatte wohl zu laut getrommelt!
Zusammen mit einer Gruppe Holländer und zwei Juden aus Toronto haben wir dann im Beduinen Zelt gegessen. Das Abendbrot war wirklich sehr gut. Eine interessantesten Erfahrung im Beduinen Lager ist der Clash zwischen traditionellen Beduinenkultur (süßer Tee, Gesang und Trommelspiel und traditioneller Kleidung) und modernen Handys. In der Mitte des Camps war ein Metallstab in die Erde eingefasst, sah aus wie etwas rituelles, war aber nur eine Antenne, die die Beduine mit einer Hand anfassen, damit sie mit ihren Handys Empfang haben, dort in der Wüste. Unter Kamelhaardecken legen wir uns nach einem anstrengenden Tag schlafen.
Am nächsten Morgen, nach einem ganz besonderen Frühstück, Trockenzwieback und Labane, gab es eine besondere Überraschung. Die Kandischen Juden wollten eigentlich auf Kamelen zurück reiten. Eines der Kamele hatte andere Pläne und war in der Nacht unauffindbar verschwunden. So sind sie dann mit uns zurückgefahren im Jeep. Unser Plan war es mit einem öffentlichen Verkehrsystem, nennen wir es mal Bus weiter zu fahren. Fragt man einen Beduinen, so gibt es keinen Bus, aber er hat einen Cousin, der einen für wenig Geld nach Petra fahren kann. Wir haben uns nicht beirren lassen und vertrauten Lonely Planet. Wir haben also etwa 20 Minuten auf den Bus gewartet. Da kam ein Beduine in einem Jeep vorbei und meinte, er kann uns für 1 JD bis an die Hauptstraße mitnehmen, dort führen mehrere Busse. Wir haben das Angebot dann angenommen. Interessant bei dieser kurzen Fahrt (der Bus nach Petra kam uns entgegen und wir sind dann umgestiegen) war, dass unser Fahrer keine Hehl daraus machte, dass er regelmäßig nach Saudi Arabien fährt, mit einer Ladung Hashish im Gepäck. Es sah auch die Möglichkeit uns nach Saudi Arabien zu bringen. Er kennt da so Wege! (Es ist ziemlich unmöglich Touristenvisa nach Saudi Arabien zu bekommen.)
Die Busfahrt war billiger (3 JD pro Person, 2 Stunden), auch wenn sie 1 JD für jedes große Gepäckstück haben wollten. Dafür gab es aber eine besonderen Service, der Bus fährt einen direkt zum Wunschhostel. Also schnell ein Hostel im Lonely Planet (dein wahrer Freund und Helfer!) gesucht und schon wurde man vom Bus mit einem Jeep zum Hostel gebracht.



Im nächsten Bericht könnt ihr nachlesen, was Transponder und Transceiver in Petra und Amman wiederfährt, von Eseln und Kamelen! Also dann, bis die Tage.

Tuesday, May 29, 2007

:::Notizblockeintrag:::



hey, ich war grad mit meinem lieben mitschreiberling felix, über die schavuot-feiertage , in jordanien. ach schön wars… und ich hoffe euch in den nächsten tagen noch mit einem ausführlichen reisebericht beglücken zu können. bis dahin gibst es von mir nur ein paar notizmässige einträge zu den ereignissen im moment hier:


Sderot und Gaza

wie ihr bestimmt mitbekommen habt ist die lage, durch den andauernden kassamraketenbeschuss aus dem gazastreifen auf sderot und die anliegenden kibuzzim ( trotz vereinbarte feuerpause!), sehr angespannt. über 250 solcher raketen sind allein seit dem 15. mai auf sderot und umgebung abgefeuert worden, dadurch sind zwei israelis getötet worden. außerdem wurden zahlreiche menschen verletzt: zwei schwer, zwei mittelschwer, 17 leicht, und 160 mussten sich wegen schocks behandeln lassen.. die region gleicht einer traumaklinik, die bevölkerung versteckt sich an vermeintlich sicheren plätzen in ihren häusern oder packt die sachen und verlässt die stadt. ich kann grad nicht sagen was schlimmer für die israelis ist die vermeintliche unfähigkeit der regierung etwas an der situation zu ändern oder die reaktionen der ausländischen presse (besonders in europa) auf die luftangriffe der idf im gazastreifen. die stimmung ist jedenfalls dementsprechend wütend und gedrückt und das im ganzen land.
hier ein paar überschriften aus der deutschen presselandschaft, die wohl alles sagen…: „Israelische Kampfflugzeuge beschießen Gazastreifen“ (Die Welt), „Israel droht Hamas-Spitze mit gezielter Tötung“ (Frankfurter Rundschau) oder „Israel droht Hamas mit schwerer Vergeltung“ (Spiegel Online)


bevor sich die israelische regierung zum eingreifen entschlossen hatte, interessierte sich kein pressefutzie in europa für den andauernden beschuss bzw. besuchte die stadt. wenn jedoch in gaza etwas passiert werden die kameras gezückt und israel als agressor hingestellt. so einfach ist die sache! ich frag mich manchmal was passieren würde wenn die menschen aus sderot aus verzweiflung selbstgebastelte raketen in den gazastreifen schießen würden und israel nix dagegen unternehmen würde…


Veranstaltungen in D-land zum Thema:

Lehrbetrieb unter Raketen – eine Dozentin vom Sapir College bei Sderot referiert in Berlin und Frankfurt
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In der israelischen Grenzstadt Sderot sind seit 2001 mehr als 4500 Kassam-Raketen aus dem Gaza-Streifen eingeschlagen. Da sich die Weltöffentlickeit meist nur für die Reaktionen Israels in seinem Kampf gegen den palästinensischen Terror interessiert, ist es um so wichtiger, aus erster Hand vom Leiden der israelischen Zivilbevölkerung zu erfahren.

Dr. Ruthie Eitan ist seit mehreren Jahren Dozentin für moderne europäische Kultur und Geschichte am Sapir College, das etwas außerhalb der Stadt liegt. Auf Einladung der israelischen Botschaft wird sie aus nächster Nähe von der wachsenden Frustration und Hoffnungslosigkeit berichten, die sich nicht nur an ihrer Hochschule, die ursprünglich Kooperationen mit den Palästinensern geplant hatte und deshalb grenznah gebaut worden war, breit macht. Das psychologische Beratungszentrum auf dem Campus – 100 Raketen schlugen hier in den letzten Jahren ein – wird von der gesamten Bevölkerung genutzt.

Am Mittwoch, 30. Mai, spricht Ruthie Eitan um 19.30 Uhr im Gutshaus Steglitz (Schloßstr. 48) in Berlin im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin mit dem Bezirksamt Steglitz Zehlendorf. Zehlendorf ist offizielle Partnerstadt von Sderot.

Am Donnerstag, 31. Mai, spricht Ruthie Eitan um 19.00 Uhr im Jüdischen Museum (Untermainkai 14-15) in Frankfurt am Main. Veranstaltet wird der Vortrag von der Arbeitsgemeinschaft Frankfurt der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.



Es geht wieder los…

unter dieser reißerischen überschrift informiert der blog „leben in jerusalem“ über die sich ankündigenden auseinandersetzungen um den ende juni geplanten gay pride in jerusalem. zu inhalt des artikels sag ich mal lieber nix, sonst werd ich ausfallend! scheinbar hat sich die situation nicht geändert, verbot (der stadt), riots und blockaden, aufrufe die demonstrantInnen des gayprides als vogelfrei erklären und krude bündnisse aus muslimischen, christlichen und jüdischen fanatikern sind bereits angekündigt. bereits jetzt gibt es jeden freitagvormittag auf dem kikar zion in jerusalem eine kundgebung von sympatisantInnen des gayprides! diese ist leider meistens spärlich besucht und muss sich mit vielen pöbeleien abfinden…
vorgestern gab es in jerusalem auch eine kleine solikungebung gegen die homophoben übergriffe in moskau am wochenende.



Fussball!

beitar jerusalem hat sich vorzeitig die israelische meisterschaft geholt und das ausgerechnet im spiel gegen hapoel tel-aviv(2:1). das ich beitar nicht wirklich toll find könnt ihr euch ja denken aber dass die fans von beitar mir es auch noch versaut haben zu dem spiel gehen werde ich ihnen nie verzeihen! einen spieltag vor dem hapoel spiel haben beitar fans versucht aus freude! das spielfeld zu stürmen, dabei kam es im teddistadium zu einer massenpanik bei der über 50 anhänger verletzt wurden. der israelische fussballverband beschloss daraufhin beitar mehrere spiele unter ausschluss der öfftlichkeit spielen zu lassen… hapoel sicherte sich allerdings noch den israelischen pokal und hat vorgestern auch noch maccabi tel aviv im derby 3:0 geschlagen. ein fader beigeschmack bleibt trotzdem seit dem meisterschaftsgewinn von beitar hängt im meinem lieblingscafe „uganda“ nen beitarschal hinter der bar und überall in der stadt fahnen von beitar… nur im „sira“ wird noch für hapoel gesungen!

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Saturday, May 05, 2007

Was geht in Gaza?



Nicht nur in Israel geht’s im Moment rund, Streiks, große Demonstrationen gegen Olmert und Co (erst gestern sollen es über 100000 in Tel Aviv gewesen sein), sondern auch im Gazastreifen und in der Westbank ist es im Moment nicht gerade ruhig und das ganz ohne Aktionen der IDF. Jedoch scheint es niemanden zu interessieren mit was für „Freizeitaktivitäten“ die Menschen sich dort so bei Laune halten, wenn es mal nicht gegen den gemeinsamen Feind geht. Deswegen hier ein wie ich finde recht guten Kommentar von Avi Issacharoff,aus der Ha’aretz vom 04.05.07.





Gaza – Das Chaos wird ignoriert




Seit mehreren Wochen brennt nun schon der Gaza-Streifen. Hierbei geht es weniger um Auseinandersetzungen zwischen Hamas und Fatah oder um Aktionen der israelischen Armee, sondern vielmehr um Kämpfe zwischen bewaffneten Gruppen, die zum größten Teil bestimmten Familienclans zugerechnet werden können. In den vergangenen Wochen sind im Gaza-Streifen beinahe jeden Tag Männer, Frauen und Kinder getötet worden. Und jeden Tag werden Zivilisten durch gezielte oder verirrte Schüsse verletzt. Dies ist das Ergebnis uneingeschränkter Waffenbenutzung. Die Anzahl bewaffneter Männer im Gaza-Streifen liegt nach Schätzungen bei über 100.000. Diese Männer gehören zu Sicherheitsapparaten, politischen Organisationen und eben vor allem Familienclans. Sie versuchen, die wirtschaftlichen Interessen ihrer Verwandtschaft zu sichern. Es gibt riesige Waffenarsenale in Privathäusern, deren Zweck es ist, im Falle eines Streites mit einem Nachbarn, Verwandten oder einem fremden Passanten zur Verfügung zu stehen.

Während der letzten Wochen häuften sich auch Anschläge auf westliche und christliche Ziele im Westjordanland. Mitglieder von Terrorzellen von Al-Qaida-ähnlichem Zuschnitt, im Vergleich zu denen Hamasterroristen wie Waisenkinder wirken, beschädigen und zerstören Institutionen, die mit westlicher Kultur in Verbindung gebracht werden. Hierzu gehören z.B. die Amerikanische Schule, die Bücherei einer Kirche und Dutzende von Internetcafés.

Doch die Welt ignoriert dies. Die Medien in Israel und im Westen, die über jede Person berichten, die in den Konflikten zwischen Fatah und Hamas oder wegen der „israelischen Besatzung“ getötet oder verwundet wird, zeigen keinerlei Interesse an den Vorfällen im Gaza-Streifen. Selbst vor der Veröffentlichung des Winograd-Berichtes konzentrierten sich die Nachrichten und die großen Zeitungen auf triviale Angelegenheiten und ließen die Lebensgefahr eines jeden Palästinensers im Gaza-Streifen außen vor.

Noch offensichtlicher ist das Schweigen der Menschenrechtsorganisationen, die Berichte über Straßensperren und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit in den Palästinensergebieten veröffentlichen, während im Gaza-Streifen Verbrechen gegen Frauen begangen werden. Fälle von Frauen, die geschlagen werden, treten ständig auf - ohne Schlagzeilen zu machen. Noch schlimmer als dies sind die so genannten „Ehrenmorde“. Während der vergangenen Monate wurden die Leichen von vier Frauen, die aus eben diesem Grund ermordet wurden, in Krankenhäuser im Gaza-Streifen gebracht. Doch die tatsächliche Anzahl dieser „Ehrenmorde“ ist weitaus höher. Frauen, die ermordet werden, werden heimlich von Familienmitgliedern begraben, und ihr Tod wird nicht offiziell gemeldet. Auch die palästinensischen Medien berichten nicht darüber - um der „Familienehre“ willen.

Die palästinensische Führung ist wie gewöhnlich machtlos. Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, befindet sich auf Auslandsreisen. Premierminister Ismail Haniyeh kann die Entwaffnung der Milizen nicht beeinflussen, und Hamasführer Khaled Mashal hat selbst die Fähigkeit verloren, die volle Kontrolle über die bewaffneten Männer seiner Organisation auszuüben. Mashal und Abbas diskutieren über die Reformen in der PLO zu einer Zeit, in der jedermann klar sein müsste, dass Hamas und Fatah jedem, der keiner Sicherheitsorganisation angehört, sofort das Tragen von Waffen verbieten müssen. Doch weder Hamas noch Fatah trauen sich, von den Mitgliedern ihrer militärischen Flügel zu verlangen, die Waffen niederzulegen. Der Gaza-Streifen hat neue Führer – zum Beispiel Clanchefs wie Mumtaz Durmush. Keine Sicherheitstruppe im Gaza-Streifen traut sich, eine Konfrontation mit dem Durmush-Clan zu beginnen, obwohl dieser verantwortlich ist für Tötungen, Entführungen und andere Gewaltdelikte im afghanischen Stil.
Die US-Regierung ist damit beschäftigt, Mahmoud Abbas und seinen nationalen Sicherheitsberater Mohammad Dahlan zu stärken, damit sie eines Tages der Hamas entgegentreten können. Und die Hamas verkündet weiterhin ihre Absicht, mehr Israelis zu entführen. Womöglich hofft man innerhalb der Organisation, dass eine israelische Militäraktion im Gaza-Streifen nach einer erfolgten Entführung vom eigenen Versagen ablenken wird.

In der Zwischenzeit sieht die palästinensische Öffentlichkeit hilflos dem Geschehen zu und fährt mit der täglichen Routine fort – bzw. mit der Beschaffung und Lagerung von Waffen für den nächsten Kampf der Familienclans.

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Tuesday, May 01, 2007

Jeruschalaim…

So ich meld mich auch mal wieder zu Wort, wobei es eigentlich nicht viel positives zu berichten gibt, die Studies streiken gerade damit sie nicht noch mehr Geld für Studiengebühren berappen müssen, alle Israelis waren gestern um 17:00 Uhr ans Radio oder dem Fernseher gefesselt, um den Bericht des Winograd – Ausschusses zu verfolgen.





>>>Insgesamt ist das Ergebnis des Ausschusses, der das Verhalten Olmerts, Verteidigungsminister Amir Peretz und des ehemaligen Oberbefehlshabers Dan Chalutz waehrend des letzten Libanon - Krieges untersuchen soll, schlimmer ausgefallen als erwartet. Der Ausschuss unter dem Vorsitz des Richters Eliyahu Winograd beschuldigte die drei schwere Fehler begangen zu haben.
Olmert und Peretz hätten nach der Entführung von Eldad Regev und Ehud Goldwasser keine näheren Erkundigungen eingezogen, ob die Armee für einen eventuellen Krieg bereit sei. Die beiden ließen sich einfach vom damaligen Oberbefehlshaber Dan Chalutz einwickeln und glaubten ihm blind.
Chalutz wiederum nutzte das Unwissen und die Unerfahrenheit der beiden aus und gab sich arrogant. Der Ausschuss bezeichnete ihn sogar als impulsiv, weil er einfach in einen Krieg losstürzte, obwohl ihm bekannt war, dass die Armee unvorbereitet war.
Genauso verhielt es sich mit dem Kabinett, das sich einlullen ließ ohne Fragen zu stellen, was jetzt genau passiert und wie man aus der Sache wieder herauskommt.
<<< geklaut vom Leben in Jerusalem-Blog! http://lebeninjerusalem.blogspot.com/


Dazu kam noch der „tolle“ Besuch vom Sachsens Ministerpräsidenten Milbradt im ASF Head Quarter. Wie die meisten dieser obligatorischen Besuche von Politikern, bei den tollen, engagierten Freiwilligen, kam er auch nicht übers Händeschütteln, Fotomachen und dem vergeblichen Versuch die halbe Stunde seiner Anwesenheit wach zu überstehen, heraus. Wenigstens sieht er klein und rund, neben uns äußerst schicken Freiwilligen, aus, eine gute Politikerfigur macht er schon. Etwas witziges ist jedoch noch passiert. Ein Reporter vom Sachsen Spiegel hat mich interviewt, zu der Frage „Was denken deutschsprachige Shoaüberlebende in Israel über den aktuellen Rechtextremismus in Deutschland und was sind ihre Lösungsvorschläge um damit umzugehen?“ (jaja der Antisemitismus ist nicht das Problem der Antisemiten sondern der Juden). Nee, mal ehrlich den ersten Teil der Frage konnte ich ja noch nachvollziehen aber warum sollen denn Juden die nur durch ein Zufall dem Vernichtungswahn der Deutschen entkommen sind, sich heute in Israel den Kopf darüber zerbrechen, wie Mensch den Antisemiten in Deutschland das Handwerk legen kann ? Jedenfalls, wenn ihr Langeweile habt, schaut euch morgen mal den Sachsenspiegel an, vielleicht habt ihr ja Glück oder Pech? Und ihr seht mal nen aktuelles Bild von mir ;)



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So, jetzt aber noch zum einem kleinen Schmanckel, das Video ist von der „Student Philharmonic“ und der „Bezalel Academy of Design“ und fängt Jerusalem sehr schön in einem Comic ein, es ist mir am Ende etwas zu dramatisch aber ich will nicht meckern…

Zum Bild, dieses ist von der Zentrale der Kommunistischen Partei „Chadasch“(Neu) in Nazareth, die aus Anlass des 1. Mai ganz „schick“ gemacht wurde.

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