Wednesday, September 27, 2006

Endlich Seminarkoller !!!


Lang hab ich darauf gewartet und mich schon sehr darüber gewundert das er nicht kommt aber jetzt ist er da der Seminarkoller.
Drei bzw. mit dem Seminar in Deutschland vier Wochen Seminar mit Programm von morgens bis abends, sechs bis sieben Tage die Woche ohne jegliche Chance auf Privatsphäre sind einfach genug!
Ich will einfach mal allein sein können und selbst bestimmen wann ich esse und mit was ich mich wann beschäftige.
Aber am Freitag ist das Seminar vorbei und ich kann in die WG hab mein eigenes Zimmer und muss „erst“ am 3.10 arbeiten gehen. Das bedeutet dreieinhalb Tage frei!! Puh ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie ich mich darauf freu.
Lustig is es aber schon zu sehen wie es fast allen in unserer Gruppe so ergeht und nach müde kommt bekanntlich doof was dann schon wieder für einigen Spaß sorgt (siehe Foto).
Auch wenn es manchmal super ärgerlich ist nichts mehr aufnehmen zu können gerade was den Ulpan (Sprachkurs) angeht!


Dennoch zieh ich ein gutes Fazit aus dem Seminar! Ich hab super viel mitnehmen können und meine Ängste die ich davor hatte haben sich fast alle nicht bewahrheitet.

Fotos gibs vom Ulpan und von unserm Teamer (sogar der ist manchmal so durch das er nur noch Mist baut)

Friday, September 22, 2006

Schana Towa! Frohes Neues!


Hey….
Heute nach Sonnenuntergang beginnt hier Rosch ha Schana (wörtlich: >Haupt des Jahres<)

>Zweitägiges jüdisches Neujahrfest. Der große Gerichtstag Gottes -nicht nur über die Juden, sondern über alle Völker und Menschen. Erster der zehn Bußtage, die am Jom Kippur enden.
Wir leben dann nach dem jüdischen Kalender im Jahr 5767.

Eine Woche ist vergangen nach meinem letzten Eintrag und auch diese ist wieder wie im Fluge an mir vorbei gezogen. Unser Programm war voll und interessant wie die Woche davor und geht auch noch 7 tage so weiter aber ich fang mal beim Hostweekend an.

Am 15.09. bin ich zu meinem zukünftigen Chef und seiner Familie Yochanan Flussler zum sog. Hostweekend gegangen. Ich hatte etwas stress da ich vor beginn des Shabbat bei ihm sein musste den Yochanan ist orthodoxer Jude und geht nach Anbruch des Shabbats nicht mehr an sein Handy und die Türklingel ist auch ausgestellt. Die Begrüßung war sehr herzlich und dadurch das er deutsch sprach war es nicht so schwer mit Ihm und seiner Familie zu kommunizieren auch wenn Yochanan andauert Witze darüber machte das ich sehr schnell hebräisch sprechen müsste und mich immer wieder mit hebräischen Anspielungen versuchte zu ärgern. Das Wochenende verlief dann so wie in einer religiösen jüdischen Familie üblich. Kurz nach meiner Ankunft ging es in die Synagoge danach gab es ein großes Shabbat Essen mit den dazu gehörigen Gebeten und Ritualen. Am Abend saßen wir noch sehr lang zusammen und redeten über Gott und die Welt was total gut war und ich mich sehr wohl dabei gefühlt hab. Am nächsten Morgen (8:00 Uhr!!) ging es dann wieder in die Synagoge und danach wieder essen, beten und reden. Ich hab mich dann nach dem Mittagsessen verdrückt was Yochanan nicht so toll fand da der Shabbat ja erst bei Sonnenuntergang endet.
Für mich war es aber die einzigste Möglichkeit mal ein paar Stunden allein zu sein und nicht wieder tausend Leute um mich zu haben. Auch war es zwar nett mit Ihm und seiner Familie den Shabbat zu verbringen aber ich war halt auch die ganze Zeit sehr angespannt und aufgeregt.
Jedoch möchte ich die Erfahrung nicht missen!!
Puh jetzt hab ich es grad so geschafft ein paar Sätze zum letzten Wochenende zu schreiben und schon muss ich wieder los in eine Reform Synagoge zum Besuch vom Erev Rosh Hashana Service.

Gut ich hoffe ich find Morgen an unserem ersten !!! freien Tag etwas Zeit um noch was über die letzte Woche zu schreiben.

kleiner Beitrag aus Dem Newsletter der Israelischenbotschaft:


World-Gay-Pride am 10. November in Jerusalem

Am 10. November wird in Jerusalem der World-Gay-Pride stattfinden. Die Veranstalter rechnen mit 5.000 Teilnehmern. 6.500 werden voraussichtlich an dem Happening im „Gan Hapa amon“ (neben der Cinemathek) teilnehmen.

Dies vereinbarten am Montag (18.9.06) Staatsanwaltschaft, Polizei und die Stadt Jerusalem mit dem Rechtsanwalt Gilad Barnea, dem Bevollmächtigten des „Open House“ der Schwulen und Lesben in Jerusalem.

Die Vereinbarung war kurz vor einer Klärung erzielt worden, in der sich am Montag der Oberste Gerichtshof mit dem Einspruch des "Open House" gegen die Polizei hätte beschäftigen sollen. Doch den Richterinnen, die neue Präsidentin des Obersten Gerichtshofs Dorit Beinish, Miryam Naor und Dvora Barliner, blieb nichts anderes übrig, als das Gerichtsurteil über die Vereinbarung für gültig zu erklären.

Fotos vom Altstadtrundgang in Jerusalem, am 20.09.


Wir haben am Mittwoch durch Ausfall einer anderen Veranstaltung die Chance bekommen innerhalb von 4h die gesamte Altstadt von Jerusalem zu besichtigen, was sehr schön war aber auch voll der Wahnsinn ist wenn Mensch bedenkt wo wir überall mal kurz waren:
Grabeskirche, Platz/Kirche an dem Jesus begraben worden sein soll,
Klagemauer, was nur im deutschen Klagemauer heißt und auf einen Stereotyp der Deutschen hinweißt nämlich „der Jude klag ja nur“ dabei beten Sie dort! im englischen wird die Mauer Wester Wall genannt was auf den Rest, nämlich die Westseite des 2. Tempels, zurück zu führen ist.
Der Souk (Markt) der einfach nur unheimlich schön ist!bis auf die T-Shirts (siehe Foto)!


und die 4 wichtigsten Viertel in der Altstadt: Armenisches Viertel, Jüdisches Viertel, Moslemisches Viertel und Christliches Viertel die alle ihren ganz eigenen Scham haben.

Ich will mich nicht beschweren wir haben einen guten Überblick über die Altstadt bekommen und ich werd ja noch fast ein Jahr zeit haben Sie zu erkunden.


Fotos: Kinder an der Klagemauer, Händler am Jaffator und schicke T-Shirt Auswahl auf dem Souk

Saturday, September 16, 2006

Fotos....



Ich bin leider noch nicht wirklich dazu gekommen tolle Fotos zu machen und auch das Hochladen dauert hier einfach ewig oder funktioniert erst gar nicht..
Die Fotos hier sind im Orangestore (siehe Bericht) und in Yad Vashem entstanden(Soldat)

Friday, September 15, 2006

Yeah ich bin in Jerusalem!!!


Also ich versuch euch mal einen kleinen Einblick darüber zu verschaffen wie es mir hier so geht und was ich in den letzten Tagen in Jerusalem so gemacht hab.

Wir (alle Freiwilligen) sind, mit etwas Verspätung, kurz nach 2:00 Uhr in der Nacht vom Montag auf Dienstag in Tel-Aviv gelandet. Von dort ging es dann per gemieteten Bus nach Jerusalem in Haus Pax, der Begegnungsstätte von ASF wo wir dann um 4:00 Uhr ins Bett kamen.
Am nächsten Tag ging unser 3 wöchiges“Einreiseseminar“ super früh los.
Nach 4h Einführung ins Programm und Vorstellungsrunde hatten wir anschließend die ersten 4h Ulpan (hebräisch Unterricht) . Danach ging es mit dem Bus in die „Erlöserkirche“. Dort fand ein Empfang der deutschen Communitie statt. Was total strange war denn wir waren noch nicht mal 24h in Israel hatten noch nix von Jerusalem gesehen, sind alle bei unserer ersten Busfahrt eingeschlafen und hatten dort mit einer Mischung von deutschen! !Freaks zu tun die ihres gleichen sucht: Von total durch geknallten Christen, über andere Freiwilligengruppen ( zB. die sog. Brückenbauer Tipp googeln und Spass haben!!) und sehr Interessanten Typen die hier in Stiftungen arbeiten oder als KorrespondentInnen tätig sind.

Alles in allem war es ganz lustig ich war nach 2 Gläsern Wein sehr angetrunken so das ich doch noch meinen Spaß hatte, schön war dann auch der Nachtspaziergang zurück von der Altstadt ins Haus Pax.


Am nächsten Morgen ging es dann sehr früh nach Yad Vashem wo wir einen Seminar Tag hatten. Ich war sehr beeindruckt von der Gedenkstätte und werde bestimmt noch öfters dort hin gehen.
Besonders die Architektur und die neue Ausstellung waren einfach gut gemacht und mensch hatte das Gefühl das dieses Gelände nicht ein Konzept von Leuten ist die sich von außen mit der Shoa beschäftigen sondern eine Einrichtung die in einen großen Teil von Überlebenden mit gestaltet wurde.

Den Nachmittag (3h) haben wir dann damit verbracht Orange Handystors zu belagern um eine Simkarte zu erstehen.

Abends hatten wir dann ein ziemlich bewegenes Zeitzeuginnengespräch mit Ester Golan.
Diese berichtete darüber wie ihre Familie, die Zionisten waren, versuchte nach der Machtergreifung Hitlers Deutschland in Richtung Palästina zu verlassen. Dies scheiterte daran das ihr Vater zu alt war. Ester und Ihre Geschwister fanden einen Weg Deutschland zu verlassen: Ihr Bruder war alt genug um mit der Jugend Aliya nach Palästina auszureisen und Ester und ihre Schwerster wurden durch die Kindertransporte nach England gerettet.
Ihre Eltern jedoch fanden keinen Weg aus Deutschland und wurden von den Nazis umgebracht.
Sie hatt ein Buch heraus gebracht „Auf Wiedersehen in unserem Land“ .


Gestern hatten wir auch ein sehr volles Programm.
Morgens trafen wir den Deutschen Journalisten Ulrich Sahm der aus Israel u.a. für NTV berichtet, was ich echt super interessant fand. Er berichtete über die politische Landschaft in Israel gerade in und nach der Zeit des Libanon Krieges und über die Rolle der europäischen Medien in Israel.

Kurz danach kam die Psychologin Yohanna Gottfeld zu uns die bei Amcha (Organistion für Shoaüberlebende) arbeitet. Diese berichtete über ihre Arbeit mit der 2. Generation von Überlebenden und darüber wie das Trauma der Shoa auch heute noch das Leben der israelischen Gesellschaft prägt.


Am Abend sind wir in Jerusalemer Neustadt gefahren um das Nachtleben zu erkunden.
Ich konnte mir echt alles vorstellen nur nicht das was ich dort gesehen hab.
Überall waren junge Menschen die zu schlechten Techno-tanzten und sich betranken.
Was aber am eindrücklichsten war waren die betrunkenen Orthodoxen Juden auf der Straße, das hab ich echt nicht erwartet.
Wir sind dann noch in einen Club für Schwule und Lesben gegangen (den einzigen in Jerusalem), da unser Teamer dort einige Freunde hat. Der Club wurde versucht, vor einen Jahr, durch einen Anschlag nieder zu brennen
Dort war dann aber auch nicht mehr viel los und es ging dann zu Fuß nach Haus, was echt schön war wobei ich mich langsam frag wann ich Jerusalem mal am Tag seh.


Heute hatten wir wieder 5h Ulpan und am Nachmittag geht jedeR von uns für eine Nacht, also über den Shabbat in eine Familie.
Ich hab ein ganz großes Los gezogen und werde die 2 Tagen bei meinem neuen Chef und seiner Familie verbringen. Dementsprechend ist gerade auch meine Anspannung.


Ok, ich komm gerade noch nicht zum reflektieren und saug alles soweit möglich einfach nur auf, deshalb ist der Bericht auch so geschrieben ich hoffe ihr bekommt trotzdem ein kleinen Einblick.
Was ich sagen kann ist, dass ich mich jetzt schon sehr wohl hier fühlen und einfach überwältig von den Dingen bin die gerade auf mich einströmen. Manchmal ist das auch sehr anstrengend und ich wünsch mir einfach mal ne Stunde Ruhe aber die gib s grad einfach nicht und irgendwie geht es auch.
So drückt mir die Daumen dass das Wochenende bei meinem zukünftigen Chef gut wird!
Alles Liebe

Newsletter der Deutschen Botschaft Nr. 25/2006


Neue Freiwilligengruppe der Aktion Sühnezeichen eingetroffen
Am 12. September 2006 ist eine neue Freiwilligengruppe der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Israel ankommen. Für zwölf Monate werden die meist jungen Deutschen in Projekten mit Holocaust-Überlebenden, mit behinderten Menschen, mit Kindern aus sozial benachteiligten Familien und in Gedenkstätten wie Yad Vashem arbeiten. Aktion Sühnezeichen Friedensdienste engagiert sich seit 45 Jahren in Israel. Die Organisation wurde 1958 in Deutschland gegründet. Ziel war und ist es, Verantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus zu übernehmen und ein Zeichen für Frieden, Toleranz und Verständigung zu setzen. ASF ist in insgesamt 13 Ländern aktiv, deren Bevölkerungen besonders unter dem Nationalsozialismus gelitten haben. Jedes Jahr leisten in diesen Ländern rund 180 Frauen und Männer einen einjährigen Freiwilligendienst.
Weitere Informationen unter: www.asf-ev.de

Thursday, September 14, 2006

Angekommen........

hallo, ich bin gerade total verpeilt und durch mit den nerven.
aber ich wollte euch kurz mitteilen dass ich gut in jerusalem angekommen bin.

-wir sind hier am diestag den 12.09, 4:00uhr nachts, hier angekommen und am nächsten morgen ging es dann gleich los mit veranstaltungen, die tage gehen meist von 8 uhr morgens bis 21:30 uhr abends-
ansonsten haben wir gerade super den Stress das Programm einigermaßen hin zu bekommen und überhaupt keine zeit irgendwie mal hier anzukommen.
trotzallem fühl ich michhier sehr wohl.
ok der ulpan geht los
bis dene

Tuesday, September 05, 2006

Hirschluch ist ein Dorf bei Berlin ……….



Heut ist der 5. Tag beim Ausreiseseminar von ASF in Hirschluch und ich hab das erstemal etwas Zeit für mich. Der Vormittag ist mal nicht mit „netten“ warm up Spielchen und Seminaren verplant.
Das Programm des Seminars war bis jetzt sehr durchwachsen.
Einige Seminare waren gut und haben mir auch was gebracht.
So haben wir z.B. ein Praxisteil zur Pflege von behinderten Menschen gemacht in dem wir versucht haben, es nachzuvollziehen wie es ist gefüttert zu werden.(könnt ihr ja auch mal versuchen, einfach die Augen verbinden und sich dann von jemanden anderes mit Apfelmus füttern lassen). Es mag für einige von euch komisch klingen aber ich glaube manchmal ist es ganz gut so etwas selbst mal auszuprobieren!
Gestern haben wir ne Beratungsstelle für behinderte Frauen in Berlin besucht, gerade der „Peer to Peer“ Ansatz mit dem sie dort arbeiteten war interessant( bei dieser Beratungsstelle ist damit die Beratung von behinderten Frauen für Behinderten Frauen gemeint >>also Betroffene beraten Betroffene). Auch wenn es bei dieser Methode einige Widersprüche gibt ist der Ansatz spannend.
Sonst waren die Seminare inhaltlich eher nicht so spannend für mich. Ich hab mich dann oft dabei erwischt eher auf die Methoden die der/die TeamerIn anwendet zu achten als mich mit den Inhalten des jeweiligen Seminars auseinander zu setzen.
Alles in allem geht es mir hier mittlerweile ganz gut, viele meiner Befürchtungen sind nicht wahr geworden und ich habe manchmal sogar Spaß.

Ach ja, die Anlage hier ist echt am Arsch der Welt und in einen super DDR-Jugendfreizeitheim Stil eingerichtet, daher auch die schicken Bilder;).